Wirtschaftsempfang: "Die Energiewende kann nur gemeinsam gelingen"

Foto: Büro Wild

19. September 2015

Margit Wild hat im Namen der Bayern-SPD-Landtagsfraktion zum Wirtschaftsempfang nach Neutraubling geladen. Zusammen mit der energiepolitischen Sprecherin der Fraktion, Natascha Kohnen, stand der Abend unter dem Thema "Energiewende – und jetzt?".

Die Regensburger Landtagsabgeordnete Margit Wild zeichnete in ihrer Einführung noch einmal die Geschichte des Atomausstiegs in Deutschland nach und erkannte im politischen Zickzackkurs auch die Gründe für den stockenden Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem kritisierte Wild die Ergebnisse des Energiedialogs der Staatsregierung: "Außer Kaffee getrunken und Schnittchen gegessen ist da nicht viel passiert. Wir sind heute nicht schlauer als vor einem Jahr." Wild hob zudem die Bemühungen des Großraums Regensburg hervor, der sich dank der OTH Regensburg und den ansässigen technologischen Unternehmen zu einem Zentrum der Forschung und Entwicklung in der Energiewende gemacht habe.

Natascha Kohnen, die selbst in Regensburg studiert hatte und so mit der Region bestens vertraut ist, machte in ihren Ausführungen zur Energiewende deutlich, dass sie nur gemeinsam zu stemmen zu stemmen sei: "Es müssen alle zusammenfinden – die Länder, die auf Kohle gesetzt haben, die Länder an der Küste mit viel Wind und die Länder mit AKWs", so Kohnen. "Wir brauchen ein kluges Energiemanagement, nur so kann die Wende gelingen." Kohnen kritisierte das teils martialische Auftreten der Bayerischen Staatsregierung gegenüber den anderen Ländern als kontraproduktiv: "Wir sind auf deren Strom und deren Kooperation angewiesen!" Die Pläne der Staatsregierung, mit Gaskraftwerken die Netzstabilität zu sichern, erachtet Kohnen als gescheitert: "Die sind nicht rentabel. Das müsste mit Steuergeldern subventioniert werden – wer will das?"

In der anschließenden Diskussion machte Olaf Hermes, Vorstandsvorsitzender der Rewag, deutlich, dass trotz aller Unzulänglichkeiten der politischen Rahmenbedingungen die Kommunen und deren Energieversorger deutlichen Spielraum hätten und dass eben Eigeninitiative gefragt sei. Als Beispiel nannte er die Versorgung mit Stromtankstellen im Landkreis Regensburg, die gerade ausgebaut werde. Natascha Kohnen machte in diesem Zusammenhang allerdings deutlich, dass sich das bislang nur die reicheren Kommunen leisten können. Sie aber wolle eine Energiewende für alle.

Margit Wild bedankte sich in ihrem Schlusswort für den aufschlussreichen Vortrag von Natascha Kohnen und die interessante Diskussion und schloss mit einem Zitat von Obama: "Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel erleben wird, aber wir sind die letzte Generation, etwas gegen den Klimawandel tun kann."

Text: Büro Wild

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