"Ich bin froh und erleichtert, wir sind auf dem richtigen Weg", so kommentierte die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Donaustaufer Marktrat, Ursula Hildebrand, das wohl wichtigste Abstimmungsergebnis im Jahr 2011.
In seiner Sitzung am Donnerstag, 1. Dezember, hatte das Gremium mit den sieben Stimmen der SPD, den zwei Stimmen der Grünen und zwei weiteren Stimmen aus der CSU-Fraktion die Erstellung eines Standortgutachtens für die Donaustaufer Schule gebilligt – und somit einen ersten Schritt in Richtung Gemeinschaftsschule gemacht. "Nun haben wir die Chance, herauszufinden, ob sich unsere Schule von den Schülerzahlen her für Gemeinschaftsschule eignet", so Hildebrand weiter. Vorausgegangen war eine emotional geprägte Diskussion über das Bayerische Schulsystem an sich, das Konzept einer Gemeinschaftsschule und die Vor- und Nachteile einer solchen Schule in Donaustauf. Hildebrand betonte in ihrer Antragsbegründung, dass es nicht hinnehmbar sei, dass bereits jetzt acht Prozent aller Eltern in Bayern für ihre Kinder eine Privatschule auswählten. Noch schlimmer sei aber, dass weitere 34 Prozent ihre Kinder gerne auf eine Privatschule schicken würden, wenn es eine in der Nähe gäbe, die finanziell zu stemmen sei. "Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen", das war für Hildebrand klare Vorgabe. Am Ende ihrer Ausführungen bat sie das Gremium um Zustimmung für den gestellten Antrag, ein Standortgutachten für die Schule in Donaustauf erarbeiten zu lassen. Für den Fall, dass dieses Gutachten positiv ausfalle, sollte ein pädagogisches Konzept erarbeitet werden. Für beides sei ein Betrag von rund 20.000 Euro notwendig. "Dieses Geld sollten uns unsere Kinder wert sein!"
Brigitte West von der Gruppierung Unabhängige Liste/Bündnis 90/Die Grünen verwies in ihrer Antragsbegründung auf ihre eigenen Erfahrungen während des Studiums. Schon damals seien die Unterrichtskonzepte, die an einer Gemeinschaftsschule Anwendung finden würden, Teil des Studienstoffes gewesen. Aus ihrer Erfahrung heraus sei sie überzeugt von dieser Form des Unterrichts.
Nach langer und ausführlicher Diskussion billigten die vollzählig anwesenden Markträtinnen und Markträte sowie Bürgermeister Sommer den Antrag der SPD-Fraktion und der Gruppierung Unabhängige Liste/Bündnis 90/Die Grünen mit 11:6 Stimmen. "Wir haben damit eines der wichtigsten Projekte der kommenden Jahre angestoßen. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen, die ihre Zustimmung gegeben haben", betonte Hildebrand. "Wir müssen uns nun so in einigen Jahren nicht selbst vorwerfen oder vorwerfen lassen, nicht alle Möglichkeiten für den Schulstandort ausgelotet zu haben!"
Text & Foto: Ursula Hildebrand