Volkstrauertag 2011 in Donaustauf und Sulzbach

13. November 2011

Auch der Markt Donaustauf hat an diesem Wochenende der Toten der Weltkriege gedacht. Bürgermeister Jürgen Sommer nahm in sein Gedenken am Samstag, 12. November, in Donaustauf und am Sonntag, 13. November, in Sulzbach, aber auch die Opfer von Krieg und Verfolgung sowie die Toten der Bundeswehr in sein Gedenken mit auf.

2011-11-13 Volkstrauertag
Foto ursula Hildebrand

Am Samstag hatte sich die Bevölkerung beim Kriegerdenkmal in Donaustauf und am Sonntag beim Ehrengrab auf dem Friedhof in Sulzbach zusammengefunden, um der Opfer der Kriege zu gedenken. Bürgermeister Sommer erinnerte in seiner Rede an drei junge Bundeswehrsoldaten, die am 18. Februar dieses Jahres im Afghanistan-Einsatz ihr Leben lassen mussten. "Gerade der Tod des 30-jährigen Hauptfeldwebels aus Langdorf, einem jungen Familienvater, der eine Frau und eine kleine Tochter hinterließ, machte viele von uns – auch hier in Donaustauf – betroffen. Er war zusammen mit zwei etwas über 20 Jahre alten Kameraden, einer aus dem Raum Augsburg, einer aus dem Raum Stuttgart, als Soldat der 10. Panzergrenadierdivision in Regen bei einem Anschlag von einem angeblich verbündeten afghanischen Soldaten erschossen worden. Die Fernsehbilder der Trauerfeier in Regen mit der Rede des damaligen Verteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg sind vielen von uns sicher noch präsent. Mich haben sie tief erschüttert, weil ich selber mit Anfang 20 meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet habe und ich mich dadurch natürlich fragen musste: Hätte mir das auch passieren können?" Sommer musste sich diese Frage mit einem ja beantworten, auch er selbst sei in diesem Alter bei der Bundewehr gewesen, auch ihn hätte es, wie so viele andere, treffen können.

"Warum beschäftigte ich mich zum Volkstrauertag 2011 in dieser Ausführlichkeit mit der aktuellen deutschen Außenpolitik? Die Antwort ist ganz einfach: Weil das Nachdenken über die laufenden Kriege aus meiner Sicht die einzige Chance ist, fast 100 Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkriegs und fast 75 Jahre nach dem Beginn des 2. Weltkriegs – in beiden Kriegen zusammen verloren an die 70 Millionen Menschen ihr Leben – das Leid und die Trauer dieser Kriege begreifbar zu machen."

Die Namen an den Kriegerdenkmälern seien allgegenwärtig, Söhne und Enkel trügen die gleichen Namen wie ihre gefallenen Väter und Großväter. "Wer sich diese Namen anschaut, der muss zu jedem einzelnen das Leid hinzudenken, das hinter diesem Namen steht. Hunger, Durst, Trennung, Angst, Schmerzen, Verwundung – Tod." Es sei die Aufgabe aller, nach dem Frieden in der Heimat und nach dem Frieden in der ganzen Welt zu streben, und daran zu arbeiten und "ja – mit friedlichen Mitteln – mit Worten – letztendlich auch zu kämpfen", so Sommer.

"Zum Gedenken der Opfer der Kriege und unserer in jüngster Zeit gefallenen Soldaten der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen, wollen wir nun in Demut gemeinsam diesen Kranz niederlegen. Möge uns ihr Tod für alle Zeit Mahnung und Auftrag für den Frieden sein. Und lassen Sie uns im Stillen Gott den Herrn darum bitten, dass an den Gedenktafeln unserer beiden Mahnmale in Donaustauf und Sulzbach niemals wieder auch nur ein einziger Name hinzugefügt werden muss", schloss Sommer die Gedenkfeiern.

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Test und Foto: Ursula Hildebrand

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