SPD-Ortsverein Donaustauf wird 95: "Wir sind stolz auf diese lange sozialdemokratische Tradition"

Foto: Ursula Hildebrand

14. November 2014

Bei der Vorstandssitzung des SPD-Ortsvereines Donaustauf-Sulzbach am Mittwoch, 12. November, standen vor allem organisatorische Dinge, wie zum Beispiel die Jahresplanung 2015 auf dem Programm. Ortsvereinsvorsitzender und Bürgermeister Jürgen Sommer konnte aber auch ein besonderes Thema ansprechen: den Geburtstag des Ortsvereines.

Im Jahr 2014 feiert der SPD-Ortsverein Donaustauf-Sulzbachnämlich sein 95. Gründungsjubiläum. So lange kann der Ortsverein seine Existenz in Dokumenten von Mitgliedern und aus dem Gemeindearchiv zurückverfolgen, die älteste Nennung stammt aus dem Jahr 1919. Im Jahr 2009 hatte der Ortsverein sein 90. Jubiläum mit einer Ausstellung gefeiert. Zuvor hatten die Mitglieder nach Souren der Donaustaufer SPD gesucht. Bald war klar, dass es 1928 bereits einen Ortsverein gegeben haben muss – ein altes Parteibuch aus diesem Jahr belegt die Existenz eines Vereines im Ort. Die zweite Vorsitzende des Ortsvereines, Ursula Hildebrand, entdeckte dann zusammen mit Vorstandskollege Bertram Lillig die Sensation im Gemeindearchiv des Marktes. Aufzeichnungen der Gemeindewahlen aus dem Jahr 1919 belegen, dass damals ein SPD-Ortsverein angetreten ist und auch erfolgreich war. Zwei Mitglieder aus den Reihen der SPD wurden in das damalige Gemeindeparlament gewählt. Auch die zeit des Nationalsozialismus überstand die SPD in Donaustauf. Die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgestellte Mitgliedskarte des Johann Reith, seines Zeichens zweiter Bürgermeister von 1929 bis 1933 und erster Bürgermeister von Juli 1945 bis März 1946, belegt, dass es bereits 1918 eine sozialdemokratische Bewegung in Donaustauf gegeben haben muss. "Wir sind stolz auf diese lange sozialdemokratische Tradition in Donaustauf und Sulzbach", so der Vorsitzende Sommer. Da, wo andere gerade Widergründungsjubiläen feiern, kann der SPD-Ortsverein auf 95 Jahre sozialdemokratisches Wirken zurückblicken. Die Tradition des Ortsvereines setzen aktuell sieben Marktratsmitglieder und Bürgermeister Sommer fort.

Im Marktrat standen in den letzten Wochen vor allem die Beratungen über dem Bau eines Supermarktes im Vordergrund. Auf dem aktuellen Bolzplatz an der Regensburger Straße (Foto) soll nach dem Willen des Marktrates eine solche Einkaufsmöglichkeit neu entstehen. Der Marktrat habe mit den Stimmen der SPD "die Weichen in der letzten Sitzung richtig gestellt", so Sommer. Mit den Beschlüssen sei es nun für einen potentiellen Investor möglich, den Markt wirtschaftlich zu betreiben. Gleichzeitig habe man darauf geachtet, dass sich der neue Markt gut ins Ortsbild einfüge, so Sommer. "Donaustauf braucht einen Supermarkt, gerade auch ältere oder weniger mobile Menschen müssen eine Chance haben, ihren Einkauf für den täglichen Bedarf am Ort zu erledigen", so die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende und Fraktionssprecherin, Ursula Hildebrand. Wichtig sei, dass sich der Markt ins Ortsbild einfügt. Mit den neuen Beschlüssen seien gute Kompromisse gefunden worden, so Hildebrand. Nun sei man einen wichtigen Schritt weiter in Richtung eines neuen Supermarktes gegangen.

Ebenfalls große Zustimmung im Vorstandsgremium fand ein Termin, der für Donnerstag, 20. November, angesetzt ist: Der Marktrat hatte in seiner Sitzung im Oktober beschlossen, Klaus Eder die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Eder ist seit 1988 Physiotherapeut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, seine größten Erfolge sind dabei die Weltmeistertitel 1990 und 2014 sowie der Europameistertitel 1996. Aber auch die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war für Eder ein besonderes Ereignis. Seit 1984 war Eder zudem bereits sechs Mal bei Olympischen Spielen dabei. Seit 1990 betreut er die Tennisspieler des deutschen Davis-Cup-Teams. "Wir sind stolz auf unseren Weltmeister aus Donaustauf", so Sommer. Deshalb sei es angebracht, dieses Engagement zu würdigen, denn Eder habe es geschafft, Donaustauf bis weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekanntzumachen. Und so wird die politische Gemeinde am 20. November einen aus dem Bereich des Sports ehren.

Text: Ursula Hildebrand

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