SPD-Kreisverband Regensburg-Land wagt sich tief in den Berg

Foto: Ursula Hildebrand

21. Oktober 2015

Wenn Politiker auf Reisen gehen, dann steht die politische Arbeit im Vordergrund. So auch beim SPD-Kreisverband Regensburg-Land. Bei der Herbstklausur vom 9. bis zum 11. Oktober in Blaibach (Landkreis Cham) standen als Ausgleich auch Kultur und Natur auf dem Programm.

Am Samstag, 10. Oktober, ging es erst hoch hinaus und dann wieder nach unten. Die Klausurteilnehmer hatten sich den Silberberg in Bodenmais vorgenommen. Mit dem Lift ging es bis zur Mittelstation, dort wagte die Gruppe dann den Abstieg in das ehemalige Silberbergwerk. Bei einer interessanten Führung bekamen die Landkreis-Politiker einen Einblick in die Bergwerksarbeit. Alte Arbeitsgeräte konnten im Berg besichtigt werden, ein Blick in die Tiefe des Barbara-Stollens ließ den ein oder anderen erschaudern. 150 Meter unter der Erde wurde deutlich, wie schwer die Arbeit im Bergwerk war. Enge, niedrige Stollen, laute Bohrgeräusche, wenig Licht und viel Staub sorgten dafür, dass die Arbeiter meist an Staublunge erkrankten und selten älter als 55 Jahre alt wurden. Obendrein war die Arbeit auch noch schlecht bezahlt. Auch Kinder arbeiteten in den Stollen, um den Lebensunterhalt zu verdienen.

Die ganz Mutigen wagten nach der Führung durch den Berg die Abfahrt mit der Rodelbahn, die anderen nutzen den Wanderweg zum Abstieg.

Am Sonntag, 11. Oktober, stand dann eine besondere Führung auf dem Programm. Blaibachs Bürgermeister Wolfgang Eckl (CSU) und Mitglieder des örtlichen SPD-Ortsvereins erwarteten die Gruppe aus dem Landkreis Regensburg, um sie durch das Konzerthaus und das Bürgerhaus zu führen. Blaibach hat nur knapp 2.000 Einwohner, dafür aber einen Würfel, der halb in der Erde zu stecken scheint. Bei diesem Würfel handelt es sich um das Konzerthaus Blaibach, ein Gebäude, das schon in vielen Architektur-Zeitschriften Beachtung gefunden hat. Puristisch in Holz und Beton wurde für rund 2,4 Millionen Euro in der Dorfmitte das Gebäude errichtet. Der Bariton Thomas Bauer hatte die Idee zu diesem Konzerthaus. Er ist es auch, der das Haus betreibt. Zunächst, so berichtet Eckl, habe es Widerstand in der Bevölkerung gegen das Konzerthaus gegeben. Man könne doch nicht ein Schwimmbad schließen, weil das Geld knapp ist, und im Gegenzug einen Konzertsaal bauen. Ein erstes Bürgerbegehren musste wegen eines Formfehlers zurückgewiesen werden. Eine große Bürgerversammlung brachte dann die Wende. Denn auf die Frage, was man denn anstatt des Konzerthauses in der Dorfmitte verwirklichen könne, fanden die Gegner keine Antwort. Und so finden nun 197 Gäste im Konzerthaus Platz.

Erste positive Effekte gibt es auch schon. Die Zahl der Übernachtungen steigen wieder an, das Konzerthaus hat Blaibach über die Region hinaus bekannt gemacht. Eckl verabschiedete die Gruppe aus dem Landkreis Regensburg mit dem Tipp, doch einmal für ein Konzert nach Blaibach zurückzukommen. Der ein oder andere mag zwischenzeitig bereist überlegt haben, wo man solch ein Konzerthaus auch im Landkreis Regensburg errichten könnte.

Text: Ursula Hildebrand

Teilen