SPD-Kreisverband Regensburg geht mit Paula Wolf ins Rennen um den Landratsposten

Foto: Johann Dechant

12. November 2013

Die SPD im Landkreis Regensburg will mit Kreisrätin Paula Wolf aus Diesenbach als Spitzenkandidatin in den Landrats- und Kreistagswahlkampf gehen. Das ist die wohl wichtigste Entscheidung, die auf der diesjährigen Herbstklausur gefallen ist.

Von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. November, hatten der Vorstand, die SPD-Bürgermeister und die Ortsvorsitzenden in Sattelbogen im Landkreis Cham zusammengefunden, um die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. Neben der Nachlese der Bundestags, Landtags- und Bezirkstagswahlen stand die personelle Aufstellung für die Kommunalwahlen am 16. März 2014 und die programmatische Ausrichtung der Landkreis-SPD im Vordergrund.

In mehreren Durchgängen setzten sich die Sozialdemokraten im Landkreis mit den Wahlkämpfen des Jahres 2013 auseinander: Was war gut? Was ist ausbaufähig? Diese Fragen stellten sich der Kreisvorsitzende Rainer Hummel und sein Team. Dabei wurde klar, dass es an Engagement der Kandidaten nicht gemangelt hat, dass es aber leider nicht gelungen sei, dieses Engagement auch medienwirksam zu vermarkten. Hier wird der Kreisverband in den kommenden Monaten neue Wege gehen, um die Ziele und Lösungsansätze der Kreis-SPD entsprechend zu platzieren.

Und das sei auch schnell nötig, so Hummel, denn der nächste Wahlkampf stehe bereits kurz bevor. Am 16. März wird der Landratsposten neu vergeben, die Kreisrätinnen und Kreisräte werden neu gewählt, in den Kommunen geht es um die Bürgermeisterposten sowie die Stadtrats-/Gemeinderatsmandate. Der SPD-Kreisverband erarbeitete auf der Klausurtagung eine "schlagkräftige" Kreistagsliste mit vielen bekannten Gesichtern, aber auch vielen Neueinsteigern jeden Alters. Die Nominierunsgversammlung findet am Sonntag, 24. November, statt.

Die wichtigste Kandidatur, nämlich die um den Landratsposten, strebt die Diesenbacherin Paula Wolf an. Die amtierende Kreisrätin und Markträtin in Regenstauf wurde einstimmig von den Anwesenden für diese Kandidatur vorgeschlagen. Die Nominierungsversammlung findet am Freitag, 15. November, in Diesenbach statt. Paula Wolf ist 58 Jahre alt und war zuletzt beruflich als Betriebsrätin in der Textilbranche tätig. Nach einer Erkrankung musste sie kürzer treten, widmete sich ihrer Familie und vor allem ihrem Enkel. Mit viel Energie will sie nun in den bevorstehenden Wahlkampf gehen. Die Unterstützung des Kreisvorstandes hat sie, ein Team aus erfahrenen Kommunalpolitikern schart sich um die designierte Kandidatin. "Die Zeit der Einzelkämpfer und der Selbstdarsteller ist vorbei", erklärte Wolf. Sie setze auf die Zusammenarbeit – jetzt im Wahlkampf, und vor allem auch als Landrätin des Landkreises Regensburg, denn zum Beispiel auch eine Verwaltung könne man nur sinnvoll führen, wenn man auf Zusammenarbeit setze. Ebenso sei es wichtig, immer ein Ohr bei den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu haben.

Auch thematisch hat der SPD-Kreisverband bereits die ersten Ziele für den Landkreis festgelegt. Und auch hier spielt die Bürgerbeteiligung eine große Rolle. Frühzeitige Informationen über die anstehenden Projekte sollen künftig eine Selbstverständlichkeit sein und nicht erst langwierig eingefordert werden müssen. Auch in den Themenkomplexen Bildung, Familien- und Jugendpolitik sowie Seniorenpolitik hat die SPD im Landkreis klare Vorstellungen, denn jeder – egal, ob jung oder alt, gesund oder krank, Single oder verheiratet – habe ein Recht darauf, gehört zu werden. Mieterschutz, bezahlbarer Wohnraum, intakte Umwelt und aktive Kulturförderung sind weitere Stichworte, die sich in einem ersten Entwurf des Wahlprogrammes finden. Das Programm wird in den kommenden Wochen in den Gremien der Landkreis-SPD sowie in den Ortsvereinen beraten und im Januar verabschiedet.

Als besonderer Gast war am Freitagabend der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Markus Rinderspacher, nach Sattelbogen gekommen. Rinderspacher berichtete aus der landtagsarbeit und vor allem auch aus den Koalitionsverhandlungen in Berlin. Er selbst sieht in der Möglichkeit einer großen Koalition eine Chance für die SPD. Die Klausurteilnehmer setzten sich mit dieser These durchaus kritisch auseinander. Die angeregte Diskussion beim Kamingespräch dauerte bis spät in die Nacht. Rinderspacher zeigte sich beeindruckt, mit welchem Engagement die Landkreis-SPD zum einen Wahlen aufarbeitet und zum anderen an der Zukunft der Partei und des Landkreises arbeitet.

Kreisvorsitzender Rainer Hummel konnte nach drei Tagen Klausur-Arbeit ein durchweg positives Fazit ziehen. Die intensive Arbeit habe wichtige Erkenntnisse gebracht und einen innerparteilichen Prozess in Gang gesetzt. Auf diesem Weg wolle man nun den kommenden Kommunalwahlkampf – und im Übrigen auch den Europawahlkampf 2014 – bestreiten. Hummel dankte allen Klausurteilnehmern für ihre Anregungen. Mit neuem Schwung blickt die Landkreis-SPD zuversichtlich nach vorne, denn die Klausur habe bewiesen, dass ein starkes Team in die kommenden Wahlkämpfe gehen wird – für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und in Europa.

Text: Ursula Hildebrand

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