Die bayerische SPD-Jugend fordern die Aufteilung von Schulklassen ab der achten Klasse in Bayern. Die Klassenhälften sollen im Wechsel online und offline unterrichtet werden. Damit dies funktioniert, fordern die Jungsozialistinnen und Jungozialisten eine schnelle Ausstattung von Schulen und Lehrkräften mit den entsprechenden technischen Geräten. Die unteren Klassenstufen sollen in größere Räume umgesiedelt werden.
Die Jusos Bayern kritisieren, dass sich die Staatsregierung zu wenig mit den Folgen der Aufrechterhaltung des Schulbetriebs auseinandergesetzt hat. Alessia Keller aus dem Landesvorstand der Jusos Bayern: "Um die Auswirkungen von Schulschließungen auf Eltern und Kinder zu verhindern, gibt es einen riesen Handlungsbedarf, dem Minister Piazolo aktuell nicht nachkommt. Dass sich Kinder und Jugendliche weiterhin täglich in Gruppen mit über 30 Leuten auf engstem Raum treffen müssen ist nicht ihrer Immunität gegenüber dem Corona-Virus, sondern dem politischen Willen der Regierung geschuldet." Dies bedeutet für die Jusos Bayern, dass die Sorgen der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräften vor Infektionen ernst genommen werden müssen, um komplette Schulschließungen zu verhindern. Um die Schülerinnen und Schüler vor Infektionen zu schützen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die über gelegentliches Lüften hinausgehen.
Konkret fordern die Jusos Bayern, Hybridunterricht in Bayern flächendeckend ab der achten Klasse zu ermöglichen. In jüngeren Jahrgangsstufen und Abschlussklassen sollen die Klassen so weit wie möglich in größere Räume verlegt werden. Denkbar sind hier Turnhallen, Veranstaltungsräume und Sitzungssäle. So kann auch bei ihnen die Abstandsregel eingehalten werden und die Kinder können dennoch im Klassenverband lernen. Die höheren Klassen sollen in zwei Gruppen eingeteilt werden, die abwechselnd von zuhause und in der Schule unterrichtet werden. Ein solcher Hybridunterricht ermöglicht Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Unterrichtsgespräch auch von zu Hause aus und kann Lehrkräfte entlasten, weil sie nicht doppelt Unterricht vorbereiten müssen.
Um das zu ermöglichen, müssen alle Schulen so ausgestattet sein, dass das Streamen von Präsenzunterricht möglich ist. Aktuell haben 10.000 Klassenzimmer in Bayern immer noch keinen Internetanschluss und viele Schulen keine Plattformen für Videokonferenzen. Nina Riebold, bildungspolitische Sprecherin der Jusos Bayern: "Auch die Schüler*innen und selbst die Lehrerinnen und Lehrer sind noch nicht flächendeckend mit Endgeräten und Internetzugang versorgt. Wir fordern digitale Endgeräte oder zumindest eine deutliche finanzielle Unterstützung für alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler." Zudem müssen einheitliche Lernplattformen bereitgestellt und Klassenzimmer mit Lüftungsanlagen ausgestattet werden. Es ist eine lange Liste an Aufgaben, die die Staatsregierung bis heute nicht angepackt hat.
Text: Jusos Bayern