Neujahrsempfang: Stadt und Land müssen zusammenarbeiten

13. Januar 2013

Bereits zum fünften Mal hatte Bürgermeister Jürgen Sommer im Namen der Marktgemeinde Donaustauf-Sulzbach zum Neujahrsempfang geladen. Und wie schon in den Vorjahren waren am Sonntag, 13. Januar, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in den Bürgersaal des Bürgerhauses gekommen. Festredner war in diesem Jahr Verleger und IHK-Präsident Peter Esser.

In seiner Begrüßungsrede betonte Bürgermeister Sommer, dass es den Menschen in der Region Regensburg vergleichsweise gut gehe, dies belegten zum Beispiel auch niedrige Arbeitslosenzahlen nahe an der Vollbeschäftigung. "Die Ursache dafür ist schnell klar: Wir profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage der Boom-Region, zu der vor allem die Stadt Regensburg und auch das benachbarte Neutraubling zählen!" Dieser Wohlstand aber lege auch Verpflichtungen auf: "Wir müssen zum Beispiel in Donaustauf unsere solide Finanzpolitik fortsetzen. Konkret heißt das: Im Laufe dieses Jahres sinken die Schulden in der Marktgemeinde unter die Grenze von einer Million Euro – wenn wir nicht über die Stränge schlagen", so Sommer.

Sommers Dank galt all jenen, die es partei-übergreifend möglich gemacht hatten, die Umnutzung einer Pension in eine Unterkunft für Aslybewerber "zum Wohle aller" vorzunehmen. "Wir haben in Verhandlungen mit Landrat Herbert Mirbeth einen Kompromiss erzielt, der die Interessen aller Seiten ausgewogen ausgleicht: das Interesse aller Bürger von Donaustauf, dass unser Ort gastfreundlich nicht als Hort rechtsextremistischen Gedankenguts dasteht, das Interesse der Anlieger, die bei den ursprünglichen Plänen mit einer wesentlichen dichteren Belegung hätten leben müssen, und natürlich auch das Interesse der Familien aus Tschetschenien, Georgien, Aserbaidschan. dem Kosovo und aus Äthiopien, die bald in Donaustauf Asyl finden werden!" Die Nationalitäten der künftigen Mitbewohner in Donaustauf hatte das Landratsamt Wende vergangener Woche dem Bürgermeister mittgeteilt. Er dankte schon jetzt den vielen Menschen, allen voran dem evangelischen Pfarrer Tobias Müller, die sich bereit erklärt hatten, den neuen Gemeindebürgern zur Seite zu stehen. Auch die Gemeinde wird helfen, im Haushalt für das Jahr 2013 werden finanzielle Mittel bereitgestellt, das Landratsamt gibt hier ebenfalls einen Zuschuss.

Zum Ende seiner Rede erinnerte Sommer daran, dass ab Herbst 2013 ein Wahlmarathon auf die Bürgerinnen und Bürger zukommt. Er forderte alle auf, sich ehrenamtlich zu engagieren, in Vereinen und Organisationen, oder eben auch in der Politik.

Die Festrede hielt in diesem Jahr der Präsident der IHK für die Oberpfalz und Kelheim, Peter Esser. Er erinnerte sich an einige Begebenheiten, die ihn mit Donaustauf verbinden: wie er auf den Stufen der Walhalla saß und wie er mit Walter Röhrl im Auto mitfuhr. Seit einigen Jahren nun suche er in einem Wald bei Donaustauf immer mal wieder nach kleinen weißen Bällen, die dieser Wald magisch anziehe. Donaustauf sei so etwas wie "der Gegenentwurf zum geschäftigen Alltag in Regensburg", so Esser. Und: "Das eine braucht das andere!" Symbolisch sei am Bau der Walhalla erkennbar, wie sehr Stadt und Land zusammengehören. Damals nämlich wurden auch die Domtürme in der Stadt vollendet, damit es möglich ist, von der Walhalla aus dem Dom und von den Domtürmen aus die Walhalla zu sehen. Die Blickbeziehung war ein wichtiges Kriterium.

Die Wirtschaftsunternehmen in der Region hatten sich im Herbst des vergangenen Jahres durchwegs positiv über ihre Situation geäußert. Problematisch werde aber gesehen, dass zunehmend Fachkräfte fehlen, so Esser. Schon jetzt sei es nicht immer möglich, Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen. Und so erwarten 22 Prozent der befragten Unternehmen, dass 2013 die Auftragsbücher nicht so gut gefüllt sein werden wie noch im Vorjahr. Hinzu kämen steigende Energiepreise, die den Unternehmen ebenfalls zu schaffen machten.

Esser betonte, dass es in den kommenden Jahren immer wichtiger werde, dass Stadt und Landkreis zusammenarbeiten. Dies sei bei Brücken, bei Schulen und auch bei Gewerbegebieten so. Man dürfe sich nicht auf den bisherigen Lorbeeren ausruhen.

Im Anschluss dankte Bürgermeister Sommer einigen ehrenamtlich Tätigen in der Marktgemeinde. Auch das sei, so Sommer, nun schon eine schöne Tradition geworden.

Text: Ursula Hildebrand

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