Margit Wild und die Bayern-SPD-Landtagsfraktion thematisieren Sterbehilfe

04. Dezember 2014

Die Regensburger Landtagsabgeordnete Margit Wild hatte für Mittwochabend, 3. Dezember, zum Fachgespräch "In Würde sterben?" ins Evangelische Bildungswerk geladen. Zusammen mit ihrer Landtagskollegin Kathi Petersen wollte Wild mit den Besucherinnen und Besuchern und mit Experten das Thema Sterbehilfe debattieren.

"Der Bundestag wird im kommenden Jahr ein Gesetz dazu erlassen. Inzwischen liegen einige Entwürfe vor, weitere können folgen. Aber es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das breit und intensiv diskutiert werden muss, bevor am Ende eine politische Entscheidung steht", beschreibt Wild das Ziel der Veranstaltung.

Als Expertinnen und Experten hatte Wild die Leiterin des Johannes-Hospiz in Pentling, Sabine Sudler, den Leiter der Palliativstation der Barmherzigen Brüder, Dr. Roland Braun, sowie den Moraltheologen Prof. Herbert Schlögel geladen. „Es war mir wichtig, dass Menschen, die tagtäglich mit dem Tod und dem Weg dorthin konfrontiert sind, einen Beitrag zu dieser Debatte leisten. Die moralisch-philosophische Eben sollte ebenfalls nicht zu kurz kommen. Es hat mich sehr gefreut, ein so hochkarätig besetzte Podium begrüßen zu dürfen“, so die Regensburger Abgeordnete.

Nach der Begrüßung von Wild und der Einführung in die Thematik von Petersen, die einen historischen Abriss der Entwicklung lieferte und die vorliegenden Entwürfe des Bundestags, die von einem klaren Verbot der Sterbehilfe bis hin zur Erlaubnis unter bestimmten Bedingungen reichen, vorstellte, folgte die Debatte der Podiumsgäste und des Publikums. Sabine Sudler berichtete aus der Arbeit des seit April bestehenden Johannes-Hospizes. Sudler legte Wert darauf, dass das Ziel sei „schmerzreduziert und angstreduziert sterben zu können“ und den Weg zum Tod so angenehm wie möglich zu gestalten. Dr. Braun schilderte die Situation an der Palliativstation, wo es auch darum ginge, Patienten und Angehörigen deutlich zu machen, dass eine medizinische Heilung nicht mehr erfolgen könne. Das sei keine leichte Situation für das gesamte Team, das sowohl aus Medizinern und Pflegekräften, aber auch aus Musiktherapeuten, Physiotherapeuten und vielen weiteren Berufsgruppen bestehe. Prof. Schlögel, der dem Dominikanerorden angehört und seit 1994 an der Universität Regensburg Moraltheologie lehrt, legte Wert auf die historische Verantwortung, die das Thema mit sich bringe. Zudem betonte Prof. Schlögel, dass man bei Sterbenden auch immer an die Angehörigen und das Umfeld denken müsse. Deswegen ginge es bei Sterbehilfe nicht nur darum, was mit dem todkranken Menschen passiere.

Im Lauf der Diskussion mit dem Publikum wurde deutlich, dass viele Menschen den Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung bevorzugen und glauben, dass Sterbehilfe dann auch nicht mehr nötig sei. Zudem waren sich alle drei Podiumsgäste darin einig, dass sie Sterbehilfe ablehnten. Dr. Braun betonte, dass es immer wieder Situationen gebe, wo es deutlich einfacher wäre, eine letzte Spitze zu setzen. Er weigere sich aber trotzdem, weil es mit seinem Berufsethos nicht vereinbar wäre.

Am Ende einer intensiven und interessanten Diskussion bedankte sich Margit Wild bei den Gästen für ihre Teilnahme und für die spannenden und ehrlichen Aussagen. "Ich finde, wir sollten viel öfter, offener und selbstverständlicher über das Thema Tod sprechen. Dann kann man den Menschen auch Ängste und Sorgen nehmen", schloss Wild das Fachgespräch.

Text: Büro Wild

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