Landkreis Regensburg unterstützt weiterhin viele Beratungsstellen in der Jugend- und Familienhilfe

13. März 2024

Die Förderung von Familien und Kindern hat seit jeher einen hohen Stellenwert im Landkreis Regensburg. Das Angebot in Sachen Beratung und Hilfe wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und wird auch rege in Anspruch genommen. Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Regensburg hat in seiner Sitzung am 11. März der weiteren finanziellen Unterstützung zahlreicher Beratungsstellen in der Jugend- und Familienhilfe zugestimmt. Aufgrund gestiegener Mehrkosten beziehungsweise Ausgaben der Träger muss der Landkreis bei der Bezuschussung künftig mehr Geld in die Hand nehmen.

Hier die Beschlüsse im Einzelnen – für sämtliche Zuschüsse gilt der formelle Hinweis, dass diese vorbehaltlich der Bereitstellung der entsprechenden Haushaltsmittel durch den Kreistag im Rahmen der Verabschiedung des Kreishaushalts 2024 stehen.

60.000 Euro für das Projekt HASA

Ohne Schulabschluss wird es für junge Menschen sehr schwer, den Einstieg ins Berufsleben zu finden. Der HASA-Kurs („HAuptsache SchulAbschluss“) setzt hier mit einem intensiven, sozialpädagogisch begleiteten Angebot an, um die Chancen Jugendlicher und junger Erwachsener beim Übergang in die Berufswelt zu verbessern. Der Ganztageskurs wird in gemeinsamer Trägerschaft des Evangelischen Bildungswerks (EBW), der KEB – Katholische Erwachsenenbildung Regensburg-Stadt – und der Volkshochschule der Stadt Regensburg durchgeführt und von Stadt und Landkreis Regensburg sowie vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus gefördert. Den Hauptteil der Kosten tragen Stadt und Landkreis – anteilig angelehnt an die Zahl der Nutzer. Seit 1986 haben 1137 Teilnehmer den Kurs absolviert – neben Schulabbrechern, die ihre Schulpflicht abgeleistet haben, junge Mütter, ehemalige Förderschüler, Hartz-IV-Empfänger, Schulverweigerer und psychisch beeinträchtigte Menschen. Auch unbegleitete junge Ausländer bekommen durch diese Maßnahme eine Chance auf einen Schulabschluss. Der Kreisausschuss hatte 2020 die Förderung des HASA-Kurses für fünf Schuljahre mit jährlich maximal 40 000 Euro sowie die Übernahme der Kursgebühren für Landkreisbürger beschlossen – dies im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit den Maßnahmenträgern und der Stadt Regensburg. Aufgrund von Kostensteigerungen hat das Evangelische Bildungswerk 2023 um eine Erhöhung der Mittel gebeten. Der Jugendhilfeausschuss hat nun zugestimmt, die Landkreisförderung für die Jahre 2024 und 2025 auf maximal 60 000 Euro zu erhöhen und weiterhin die Teilnehmergebühren in Härtefällen zu übernehmen.

Weitere Förderung der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Bischöflichen Ordinariats Regensburg

Das Bischöfliche Ordinariat Regensburg bietet in Regensburg sowie an elf weiteren Orten des Bistums eine Ehe-, Familien- und Lebensberatung an. Der Landkreis Regensburg fördert die Beratungsstelle seit 1996 durch jährliche Zuwendungen. Mit der Einrichtung besteht seit Jahren eine kooperative Zusammenarbeit. 2011 hatte der Kreisausschuss beschlossen, dass der jährliche Förderbetrag entsprechend der Inanspruchnahme der Beratungsstelle durch die Landkreisbevölkerung angepasst wird. 2023 betrug der Zuschuss rund 36 000 Euro. Für das Haushaltsjahr 2024 hat das Bischöfliche Ordinariat einen Zuschuss in Höhe von 35 799 beantragt. Da die Beratung aus Sicht des Kreisjugendamtes ein unverzichtbarer Krisendienst für Familien ist, hat der Jugendhilfeausschuss dem Antrag zugestimmt: Dem Bischöflichen Ordinariat Regensburg wird in den Haushaltsjahren 2025 bis 2027 ein weiterer jährlicher Zuschuss gewährt; die Höhe bemisst sich dabei – wie bisher – je nach Inanspruchnahme der Beratungsstelle und unter Vorbehalt der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel.

5.000 Euro Zuschuss für die Ehe- und Familienberatungsstelle der Diakonie Regensburg

Das Diakonische Werk des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Regensburg e. V. betreibt in der Psychologischen Beratungsstelle ebenfalls eine Ehe- und Familienberatungsstelle, die auch Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Regensburg beratend unterstützt. Auch mit dieser Einrichtung besteht eine kooperative Zusammenarbeit mit dem Landkreis, der die Ehe- und Familienberatungsstelle seit 1996 mit jährlichen Pauschalförderungen unterstützt. Die Diakonie Regensburg erhält vom Landkreis für die Haushaltsjahre 2025 bis 2027 einen Zuschuss von jährlich bis zu 5.000 Euro, so der Beschluss des Jugendhilfeausschusses am 11. März.

12.000 Euro für die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS)

Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS unterstützt seit vielen Jahren Selbsthilfe und Bürgerengagement insbesondere im Gesundheits-, Eltern- und Familienbereich. KISS wird überwiegend von der Arbeitsgemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) finanziell gefördert (circa 80 Prozent). Rund 15 Prozent der Kosten werden gemeinsam von Stadt und Landkreis Regensburg sowie dem Bezirk Oberpfalz getragen. Der Landkreis unterstützt KISS seit 1992. Zuletzt wurde die Förderung 2022 vom Jugendhilfeausschuss in Höhe von 12.000 Euro pro Jahr beschlossen. Aufgrund der hohen Inanspruchnahme der Beratungsangebote hat die Landkreisverwaltung dem Jugendhilfeausschuss vorgeschlagen, KISS bis 2027 mit dieser Summe zu fördern. Auch diesem Vorschlag stimmte der Jugendhilfeausschuss einstimmig zu.

11.000 für die Jugenddrogenberatungsstelle von Drugstop

Die Drugstop Drogenhilfe Regensburg e. V. richtete im April 2021 die Jugenddrogenberatungsstelle „sub21“ ein. Es handelt sich um ein Angebot für die Zielgruppe Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die illegale Drogen konsumieren und bereits eine Abhängigkeit entwickelt haben. Die Jugenddrogenberatungsstelle leistet Beratungsgespräche, Auflagengespräche, Therapievermittlung, Gruppenangebote sowie Aufklärungs- und Präventionsveranstaltungen an Schulen und Bildungseinrichtungen. Der Landkreis unterstützt den Verein seit 2021 entsprechend der Inanspruchnahme durch junge Menschen aus dem Landkreis mit bis zu 10.000 Euro jährlich. Aufgrund gestiegener Ausgaben hat Drugstop eine Erhöhung der Unterstützung um 10 Prozent beantragt. Weil dies aus Sicht des Jugendhilfeausschusses angemessen ist, wird der Landkreis die Jugenddrogenberatungsstelle „sub 21“ in den Haushaltsjahren 2024 bis 2026 mit bis zu 11 00o Euro jährlich unterstützen.

Weitere Förderung der Fachstelle InMigra-KiD der Stadt Regensburg

Die Fachstelle für die Integration von Migrantenkindern in Deutschland (InMigra-KiD) ist seit 2007 an der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle der Stadt Regensburg angesiedelt. Ziel ist es, Migrantenfamilien bei der Integration ihrer Kinder in der Regensburger Bildungslandschaft zu unterstützen und ihnen Beratungs- und Hilfsangebote der Kinder- und Jugendhilfe aufzuzeigen. Ein wesentliches Angebot ist dabei die Vermittlung von Sprachmittlern. Der Pool setzt sich aus circa 100 ehrenamtlich tätigen Personen zusammen, die über 35 verschiedene Sprachen abdecken. Seit 2016 beteiligt sich der Landkreis fallzahlenbezogen an den Kosten: Wegen des großen Bedarfs, zugewanderte Familien bei der Integration zu unterstützen, wird sich der Landkreis – nach einstimmigem Beschluss des Jugendhilfeausschusses – auch weiterhin fallzahlbezogen an den Kosten (maximal 11.500 Euro) für die Sprachmittler beteiligen.

Text: Landratsamt Regensburg

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