Jürgen Sommer zu Gast bei der SPD-Landtagsfraktion

26. März 2012

Donaustaufs Bürgermeister Jürgen Sommer hat am Montag, 26. März, bei einem Gespräch mit der SPD-Landtagsfraktion sein Ja zur Gemeinschaftsschule bekräftigt. Aus dem Kultusministerium hingegen kommt Gegenwind.

"Insbesondere beim Übertritt nach der vierten Klasse ist der Druck momentan sehr hoch. In der Gemeinschaftsschule dagegen können die Kinder länger gemeinsam lernen. Die Eltern sind dann nicht mehr gezwungen, ihre Kinder in die Zentren zu schicken", so Sommer. Unterstützung bekam er von Michaela Steinert von der Interessensgemeinschaft Odelzhausen: Eine Gemeinschaftsschule könnte die Familien deutlich entlasten und "unseren Schulstandort auf Jahre sichern". Es gehe um eine wohnortnahe Beschulung, denn der Weg in die Zentren sei oftmals sehr weit. Auch Jürgen Funke von der Elterninitiative Allgäu aus Oberstaufen machte deutlich, welche Belastungen durch lange Schulwege auf die Kinder zukämen. Sommer bekräftigte, dass es für eine Kommune wie Donaustauf "überlebensnotwendig" sei, ein "attraktives Bildungsangebot über die Grundschule hinaus" anbieten zu können. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, forderte, "bedarfsgerechte Lösungen für regionale Schulstandorte" zuzulassen. "Es geht nicht um Ideologie, sondern um pragmatische Lösungen für Kinder, Eltern und Kommunen." Am Dienstag befasst sich der Landtag in Zweiter Lesung mit einem Gesetzentwurf zur Einführung der Gemeinschaftsschule. Kultusminister Ludwig Spaenle hingegen lehnt diese Schulform ab. Sie sei ein "Schritt in die pädagogische Vergangenheit". "Wir haben in Bayern ein Schulwesen, das den jungen Menschen in ihrer Vielfalt gerecht wird und ihnen Perspektiven für ihr Leben eröffnet", so der Minister, "es hat sich bewährt". Im Dialog mit den Schulfamilien wolle er die "Weiterentwicklung des Schulwesens nach Qualität und Gerechtigkeit" voranbringen. Ziel sei es, im Rahmen der Mittschulverbünde auch die kleinen Schulstandorte zu sichern.

Texte: Ursula Hildebrand, Foto: SPD-Landtagsfraktion Bayern