Jürgen Sommer: "Wir stehen zu unserem Land und zu unserer Demokratie!"

Foto: Ursula Hildebrand

16. Januar 2016

Am Sonntag, 10. Januar, hatte die Marktgemeinde Donaustauf zum traditionellen Neujahrsempfang geladen. Bürgermeister Jürgen Sommer konnte Landrätin Tanja Schweiger als Festrednerin begrüßen. Traditionell dankte Sommer auch Donaustaufern, die sich für andere einsetzen und den Ort über die Region hinaus bekanntgemacht haben.

Sommer erinnerte in seiner Begrüßung an den Neujahrempfang 2015. Dieser habe ganz im Zeichen des Anschlages auf die Redaktion des Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" in Frankreich am 7. Januar 2015 gestanden. "Damals waren wir schockiert darüber, dass der islamistische Terror mitten in eine westeuropäische Großstadt gekommen ist. Wir wussten aber natürlich noch nicht, dass der Anschlag auf ‚'Charlie Hebdo‘ nur der Anfang war", so Sommer. Die Terrorwelle habe ihren Höhepunkt am 13. November 2015 „mit den Anschlägen an Rande des Fußball-Länderspiels Frankreich gegen Deutschland erreicht“. In der Silvesternacht sei das Thema Terrorismus dann noch ein Stück näher gerückt, als in München der Hauptbahnhof und der Bahnhof im Stadtteil Pasing geräumt worden sind. Terrorismus sei eines der großen Themen 2015 gewesen: "Ich sage dazu: Wir lassen und unsere Freiheit und unsere Demokratie dadurch nicht beschädigen. Mit den Autoren von 'Charlie Hebdo‘ sage ich: Wir pfeifen auf Euren Terrorismus. Wir stehen zu unserem Land und zu unserer Demokratie!"

Ds weitere, bestimmende Thema sei 2015 "die unglaubliche Flüchtlingsbewegung" gewesen, "die sich an dem Sommer in Richtung Deutschland in Bewegung gesetzt hat". Sommer bekannte sich zu Angela Merkels Satz "Wir schaffen das!". Er betonte aber auch, dass es wohl nicht möglich sei, nochmals über eine Million Menschen aufzunehmen. "Hier muss es eine Konzentration auf die Menschen geben, die Hilfe wirklich nötig haben!" Sommer forderte die anderen Länder der Europäischen Union auf, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten.

In Donaustauf habe sich 2015 wieder eine Menge getan. Dies sei nur parteiübergreifend möglich gewesen, "weil im Marktgemeinde rat am Ende doch gemeinsame Lösungen für die wichtigen Dinge ergeben haben". Sommer berichtete über die anstehenden Themen: die Verwirklichung eines Edeka-Supermarktes auf dem Gelände des Bolzplatzes, den Erhalt der Grundschule in Donaustauf, die Planungen für Baugebiete, den möglichen Kauf des ehemaligen Fürstlichen Forstamtes, die Erweiterung der Sporthalle und die Anbauarbeiten am Vereinsheim Sulzbach. Diese Projekte seien alle nur möglich, da die Gemeinde mit rund vier Millionen Euro Rücklagen und nur rund 730.000 Euro Schulden finanziell sehr gut dastehe.

Landrätin Tanja Schweiger gab in ihrer Rede einen Überblick über die aktuelle Flüchtlingssituation im Landkreis. Gerade die Integration stelle alle vor große Herausforderungen. Die Landrätin lobte vor allem alle Ehrenamtlichen. Bund und Land könnten aber nicht alle Aufgaben an Ehrenamtliche abgeben, hier müsse es wesentlich mehr Unterstützung geben.

Im Rahmen des Neujahrsempfanges wurden auch wieder Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement geehrt: Ernst Listl aus Sulzbach war und ist teilweise immer noch für die Kirche als Kirchenpfleger, Mitglied der Kirchenverwaltung, Messner und Ministranten-Ausbilder tätige. Ebenso ist er bei der Feuerwehr aktiv. Helmut Setz kümmert sich mit der Hilfseinrichtung "Sindiso" für Projekte in Kenia ein. Sommer dankte auch dem ehemaligen Wirtsehepaars der Sportgaststätte, Erika und Hans Hermann, für über 20 Jahre Wirken in der Gemeinde und der Sportlerin Regina Graf, die immerhin Senioren-Weltmeisterin im Marathon-Lauf ist.

Der Neujahrsempfang 2016 endete mit zwei Einträgen ins Goldene Buch der Gemeinde: Landrätin Tanja Schweiger und Weltmeisterin Regina Graf durften hier ihre Grüße hinterlassen.

Text: Ursula Hildebrand

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