Die sinkenden Unfallzahlen innerhalb der Europäischen Union, in Bayern und auch in der Oberpfalz begrüßt der Amberger SPD-Europaabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament.
"Selbstverständlich ist das eine positive Meldung, dass der niedrigste Stand an Verkehrstoten in der Oberpfalz seit Einführung der Verkehrsstatistik im Jahr 1954 erreicht wurde. Dennoch sind auch 61 Verkehrstote im vergangen Jahr auf den oberpfälzer Straßen zu viel!" Die bundesweiten Zahlen zeigten leider einen gegenläufigen negativen Trend an. 2014 gab es erstmals seit Jahren wieder mehr Tote bei Verkehrsunfällen. Im Vergleich zum Vorjahr ist nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Verkehrstoten um 0,9 Prozent, die Zahl der Verunglückten um vier Prozent gestiegen. "Diese Entwicklung zeigt ganz deutlich, dass wir auf europäischer Ebene mit unserer ehrgeizigen Strategie ‚Vision Zero’ mit der Zielsetzung von Null Verkehrstoten bis 2050 den richtigen Weg gehen", erläutert Ismail Ertug und fordert: „Wir müssen das Unfallrisiko so schnell wie möglich verringern und müssen deshalb auch Maßnahmen auf europäischer Ebene in Sachen Straßenverkehrssicherheit auf den Weg bringen. Vor allem im Bereich der LKW sehe ich riesiges Verbesserungspotenzial, wie zum Beispiel die Sichterweiterung für den Fahrer durch rundere Fahrerkabinen." Eine bessere Sicht sowie mehr Komfort für Lkw-Fahrer durch aerodynamischere und sicherere Fahrerkabinen würden das Unfallrisiko stark verringern. "Vor allem Zweiräder sind besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer. Sie würden von dieser Verbesserung in besonderem Maße profitieren", bekräftigt Ertug.
Damit deutsche Straßen sicherer werden, müssen neben verbesserten Fahrerkabinen von LKW auch gleichzeitig die Verkehrsvorschriften wirklich grenzüberschreitend durchgesetzt werden und somit Verkehrsdelikte grenzüberschreitend geahndet werden können. Denn die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle mit Toten waren bayernweit Geschwindigkeitsübertretungen und Alkoholkonsum am Steuer. Auch an einem Verbot von sogenannten Gigalinern, die ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr darstellen, halten die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament fest. "Die Zahlen an Verkehrsunfällen könnten nicht nur noch niedriger sein, sondern sollten gegen Null gehen. Das sollte unsere Zielsetzung sein", so Ertug abschließend.
Zum Hintergrund: Die "Vision Zero" ist im aktuellen EU-Weißbuch Verkehr verankert, welches Zielvorgaben für die Verkehrssicherheit bis 2050 enthält. Bis zum Jahr 2020 ist es das europäische Ziel die Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten zu halbieren.
Text: Büro Ertug