Gemeinschaftsschule: "Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist geschafft"

17. Oktober 2012

"Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist geschafft", sagt Ursula Hildebrand, Fraktionssprecherin der SPD im Donaustaufer Marktrat. Und Brigitte West von der Gruppierung Unabhängige Liste-Bündnis 90/Die Grünen bekräftigt: "Die Schule am Ort ist ein wichtiger Faktor für eine Gemeinde, wir kämpfen dafür, dass unsere Kinder auch künftig am Ort in die Schule gehen können!"

2012-10-17 wichtiger Schritt

Nach der kürzlich erfolgten Vorstellung des Standortgutachtens ist klar: Eine Gemeinschaftsschule wäre in Donaustauf möglich. Und dafür setzt sich eine überparteiliche Mehrheit im Marktrat ein. Die SPD hatte gemeinsam mit den Grünen einen entsprechenden Antrag gestellt, der schließlich auch von Teilen der CSU-Fraktion befürwortet wurde. "Dies zeigt, dass Schulpolitik eben keine Parteiangelegenheit ist, sondern überparteilich Konsens besteht, dass Bildung ein wichtiges Thema ist", so Hildebrand.

In einem zweiten Schritt wird nun ein pädagogisches Konzept erstellt, das zeigen soll, wie eine Gemeinschaftsschule in Donaustauf aussehen könnte. Hier werden Fachleute zusammen mit Vertretern der Gemeinde und interessierten Eltern zusammenarbeiten, um ein möglichst gutes Ergebnis für die Schülerinnen und Schüler in Donaustauf zu erzielen. Ziel der Gemeinschaftsschule ist es, es Kindern zu ermöglichen, länger gemeinsam zu lernen, wobei alle bayerischen Schulabschlüsse erreicht werden können. "Der Druck aus der vierten Klasse, die augenblicklich die Übertrittsklasse für weiterführende Schulen ist, wird von den Kindern und den Eltern genommen", so West. "Auch so genannte Spätzünder haben in einer Gemeinschaftsschule die gleichen Chancen!" Die Veränderungen von der Hauptschule zur Mittelschule sei lediglich Kosmetik gewesen, ein neuer Name sei noch lange nicht der Garant für ein besseres System, so Hildebrand. "Wie auch? Es ist das gleiche Schülerklientel wie bisher in der Hauptschule, das gleiche Lehrerkollegium und auch der gleiche Lehrplan“, ergänzt West. Über die Schulverbünde sei lediglich erreicht worden, dass die Schülerinnen und Schüler zentral in die großen Mittelschulen zusammengepfercht werden. „Dort herrscht dann Raumnot – und die Schulen auf dem Land stehen leer!" Zudem habe sich bereits jetzt gezeigt, dass die Mittelschule auf lange Sicht gesehen keine Chance habe, schon jetzt sinke die Akzeptanz bei den Eltern.

"Wer jetzt schon darüber spekuliert, was man mit einem leerstehenden Schulgebäude so alles anstellen könnte, der macht sich zum Totengräber der Donaustaufer Schule", stellt Hildebrand klar. Erst, wenn alle Möglichkeiten einer schulischen Nutzung ausgeschöpft seien und sich als untauglich erwiesen hätten, dann müsse man über eine anderweitige Nutzung des Schulgebäudes nachdenken. "Vorher verbietet es sich, mit irgendwelchen unausgegorenen Ideen an die Öffentlichkeit zu gehen!"

"Geben wir der Idee einer Gemeinschaftsschule in Donaustauf eine Chance", so West und Hildebrand übereinstimmend. Dafür werden sich beide Fraktionen gemeinsam mit einzelnen weiteren Markträten auch in den kommenden Wochen und Monaten einsetzen, um so das Beste für die Kinder in Donaustauf und Sulzbach zu erzielen.

Text & Foto: Ursula Hildebrand

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