"Politik neu starten", mit diesem Slogan ging Matthias Jobst, Landtagsdirektkandidat der SPD im Stimmkreis Regensburg-Land an den Start. Gut eine Woche vor der Wahl, am Freitag, 5. Oktober, war Jobst erneut in Donaustauf zu Gast, um den Wählerinnen und Wählern seine Ideen näher zu bringen – diesmal ging es mit dem Bürgermeister und Donaustaufer SPD-Chef Jürgen Sommer und seiner Stellvertreterin im Ortsverein, Ursula Hildebrand, in den Haustürwahlkampf.
Über zweieinhalb Stunden war das rote Trio in Donaustauf unterwegs – und zog am Ende eine positive Bilanz. Lediglich einmal wurde den Wahlkämpfern die Türe im wahrsten Sinne des Wortes vor der Nase zugeschlagen. Alle anderen Donaustauferinnen und Donaustaufer nahmen die Flyer entgegen, die Jobst dabei hatte. Einige diskutierten interessiert – und der ein oder andere nutzte die Chance, dem Bürgermeister sein Anliegen für Donaustauf persönlich mit auf den Weg zu geben.
Vor den Hausbesuchen hatten Sommer und Hildebrand dem Kandidaten einige Themen mit auf den Weg gegeben – Flutpolder, Monstertrasse, Verkehrskollaps, das waren hier die Stichworte. Grundsätzlich betonte Jobst, dass viele Menschen durchaus bereit seien, für die Allgemeinheit gelegentlich auch Einschränkungen hinzunehmen. Aber: "Ihr seid hier schon sehr gebeutelt – Donau-Ausbau, A3-Ausbau, die Mero-Hauptleitung. Hier im östlichen Landkreis ist viel abgeladen worden“, so Jobst. „Das darf man nicht überstrapazieren! Man muss schon immer auch die Grenze sehen, was man den Menschen zumuten kann."
Bei der Frage nach der Stromtrasse setzt Jobst auf die gegebenen Versprechen: "Es war immer die klare Zusage, dass FFH-Gebiete tabu sind", so Jobst. Bürgermeister Sommer jedoch zweifelt an diesen Zusagen. „Da möchte ich nicht die Hand für ins Feuer legen“, sagte er beim Ortstermin. Die Trasse wäre ein großer Einschnitt in die Natur, auch die Denkmäler – Burg, St.-Salvator-Kirche und Walhalla – würden beeinträchtigt. Hier wünschte sich Sommer mehr Einsatz der Denkmalpfleger gegen die Trasse. Sommer stellt diese Trasse an sich in Frage, er sei schon immer ein Anhänger der dezentralen Energieerzeugung gewesen. Und: "Ist da nicht auch dreckiger Kohlestrom mit drin?", stellte er in den Raum. Jobst betonte, dass er durchaus die Notwendigkeit einer Stromleitung sehe, die Frage sei aber, "wo sie hin kommt". Den "Kahlschlag" des Waldes halte er dabei keineswegs für sinnvoll.
Auch das Thema Flutpolder wurde angesprochen. Sommer zweifelt daran, dass meterhohe Dämme und Spundwände tief im Boden "der Weisheit letzter Schluss sind". In Sachen Polder setzt Jobst auf das Gutachten zum Grundwasser, das seines Erachtens zeigen werde, welche negativen Auswirkungen der Bau der Polder für die betroffenen Anwohner haben würde.
Jobst will vor allem eines: Vertrauen in die Politik zurückgewinnen. Das Vertrauen der Menschen sei in den letzten Jahren immer mehr verloren gegangen, hier müsse man entgegenwirken. "Ich bin der festen Überzeugung, dass gute Argumente überzeugen", sagt Jobst. Das fange in den Gemeinden an, gehe beim Kreistag weiter und reiche bis in die "große Politik" in München und Berlin. Bürgermeister Sommer wünscht sich "geerdete Politiker", die nicht rein auf Populismus setzen. Deshalb unterstütze er Matthias Jobst im Wahlkampf.
Text: Ursula Hildebrand