Mit einem Festakt haben das Staatliche Hochbauamt und das Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst am Donnerstag, 13. November, die Sanierung der Walhalla in Donaustauf abgeschlossen. Zehn Jahre lang war im, am und unter dem Ruhmestempel gearbeitet worden.
Seit 172 Jahren thront der Tempel auf dem Bräuberg in Donaustauf. Wind und Wetter hatten dem Gemäuer stark zugesetzt, das Gewicht des Bauwerkes drückte nach unten in Richtung Donauebene. So hatte man sich entschieden, das Bauwerk zu sanieren. „Zwölf Jahre hat der Bau der Walhalla seinerzeit gedauert. Die Generalsanierung eineinhalb Jahrhunderte später nahm mit neun Jahren fast genauso viel Zeit in Anspruch. Aber wenn ich mir das Ergebnis dieses Mammutprojekts anschaue, muss ich sagen: Der finanzielle und zeitliche Aufwand habe sich wirklich gelohnt!“, betonte Staatssekretär Bern Sibler, der extra nach Donaustauf gekommen war. Der Begriff "Ruhmeshalle" sei durchaus angemessen, so Sibler. es sei ein "erhabener Moment", hier zu stehen. So sei die Walhalla auch unter den Top 100 der Sehenswürdigkeiten in Deutschland zu finden. Die Walhalla belegte in der Befragung unter ausländischen Gästen in Deutschland den 93. Platz. Die Walhalla sei ein "echter Anziehungspunkt", so Sibler. Jede Schulklasse Bayerns sollte den Tempel besuchen – für diese Forderung gab es großen Applaus der anwesenden Festgäste.
Sibler betonte, dass der Tempel die gemeinsame Identität in Sprache und Kultur herausstelle, es gehe nicht um politische Grenzen, sondern um Kultur. Dies, so der Staatssekretär, sei zur Zeit der Erbauung der Walhalla ein "sehr modernes Konzept" gewesen. Sibler schwärmte von der Walhalla, besonders gerne erinnere er sich auch an einen Besuch, bei dem er die Katakomben besichtigen konnte. "Eine ideale Partylocation", meinte Sibler. Diese Idee aber dürfte beim Leiter des Staatlichen Hochbauamtes, Hans Weber, eher weniger gut ankommen. Der nämlich ist darauf bedacht, gerade solchen Rummel vom Tempel fernzuhalten.
Weber betonte in seinen einführenden Worten, dass bei der Sanierung immer das "Leitthema der Substanzerhaltung und der Konsolidierung" gegolten habe. Man habe Wert darauf gelegt, möglichst viel der Originalsubstanz zu erhalten und denkmalgerecht zu sanieren. Ebenso wichtig war dem Hochbauamt, dass die Walhalla weiter für Besucher zugänglich war, die nötigen Sperrungen am Bauwerk wurden deshalb so kurz wie möglich gehalten. Auch die Barrierefreiheit war weiter ein Thema, hier wurde im Jahr 2011 ein Steg errichtet, der es nun auch Rollstuhlfahrern oder Eltern mit Kinderwagen ermöglicht, auf die Stufen und letztlich auch ins Innere der Walhalla zu gelangen. Neu ist nun ein taktiles Modell der Walhalla, ein Modell also, das von Sehbehinderten und Blinden mit den Händen erforscht werden kann, Säule um Säule kann so nachgefühlt werden.
Die Sanierung wurde in einem Werkbericht nachgezeichnet, zehn Jahre und 13,3 Millionen Euro an Investitionen werden auf 160 Seiten anschaulich dargestellt. Der Werkbericht ist im Pustet-Verlag erscheinen und im Buchhandel erhältlich.
Text: Ursula Hildebrand