Im Rahmen eines Festakts im Bürgerhaus hat der Markt Donaustauf am Mittwochabend, 10. Mai, der Turner-Legende Horst Vogel die Ehrenbürgerwürde verliehen.
Die Festrede hielt der Präsident des Deutschen Turnerbunds Alfons Hölzl aus Regensburg, aus der Sicht des Sportvereins Donaustauf sprach Ehrenvorstand Bertram Lillig persönliche Worte. Donaustaufs Bürgermeister Jürgen Sommer zeigte sich beeindruckt, dass so viele Bürgerinnen und Bürger der Einladung des Markts zum Festakt Folge geleistet haben. Unter den Gästen waren Fritz Schmid, der Träger der Bürgermedaille, zahlreiche Marktgemeinderäte und viele Vertreter der örtlichen Vereine. Der Bürgermeister sagte wörtlich: "Nach meiner Zählung sind ungefähr 130 Angehörige, Freunde, Fans unseres neuen Ehrenbürgers und viele Interessierte im Raum, die durch ihr Hiersein kundtun wollen: Horst Vogel hat die Ehrenbürgerwürde verdient." In seinen Begrüßungsworten zählte Sommer auf, durch welche ehrenamtlichen Leistungen sich Horst Vogel für die Ehrung qualifiziert hat. Er sei seit über 60 Jahren als Athlet, Trainer und Funktionär in der Turnabteilung des Sportvereins Donaustauf aktiv. Mehrere Generationen von Turnern seien von ihm geprägt und zu großen Erfolgen geführt worden. Außerdem habe er sich vielfach beim "Donaustaufer Sportspektakel" engagiert. Heute, mit 81 Jahren, sei der Geehrte noch oft in der Turnhalle aktiv, sei fit und gestalte die Seniorengymnastik mit Hans Gutthann, Kurt Schiedeck und vielen anderen. Sommer erinnerte daran, dass seine Frau Sieglinde auf ihren Mann oft verzichten musste, einmal sogar als sie sich den Fuß verstaucht habe und er sie erst nach der Turnstunde zum Arzt bringen konnte. Horst Vogels Sohn Wolfgang, der mit seinen beiden Töchtern und seiner Frau beim Festakt anwesend war, ist derzeit Vorsitzender des Sportvereins Donaustauf. Mit Blick auf die Tatsache, dass Horst Vogels Vater Josef bereits in den 70er-Jahren Ehrenbürger des Markts an der Donau wurde, sagte der Bürgermeister an Wolfgang Vogel gerichtet: “Nach dem heutigen Tage weißt du, was du zu tun hast.”
In bewegten und persönlichen Worten dankte Horst Vogel dem Bürgermeister für seine Initiative, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen und die lobenden Worte. Er unterstrich, dass ihm die Tätigkeit als Athlet, Trainer und Funktionär immer Spaß gemacht habe. In seiner Festrede unterstrich der Präsident des Deutschen Turner-Bunds, Alfons Hölzl aus Regensburg, dass die Vereine die entscheidende Basis der Arbeit des Verbandes seien – und in den Vereinen werde die wichtigste Arbeit von ehrenamtlichen Aktiven wie Horst Vogel geleistet. Deshalb habe er sich "gar nicht getraut abzusagen", als die Bitte an ihn herangetragen wurde, die Festrede auf Horst Vogel zu halten. Seit vielen Jahren kenne er den neuen Ehrenbürger von Donaustauf. Hölzl, der als Präsident des Deutschen Turner-Bunds fünf Millionen Turner in ganz Deutschland repräsentiert, dankte Bürgermeister Sommer dafür, dass der Markt das Engagement eines Sportlers wie Horst Vogel mit der höchsten Auszeichnung würdigt, die der Markt Donaustauf zu vergeben hat. Es sei auch eine Auszeichnung für alle Turner, die sich für Fitness und Erziehung der Jugend engagieren. Der Deutsche Turner-Bund sei nach dem Deutschen Fußball-Bund der größte Sportverband in Deutschland – und wenn man bedenke, dass es im Turnen eigentlich nur Sportler und kaum Fans gebe, dann sei der Turner-Bund die größte Organisation von aktiven Sportlern in Deutschland. Bertram Lillig,, Ehrenvorstand des SV Donaustauf, unterstrich in sehr persönlichen Worten, dass Horst Vogel einer der wenigen Männer sei, vor denen er den Hut ziehe. Lillig tat das dann auch tatsächlich, dafür hatte er eigens einen braunen Schlapphut mitgebracht.
Zum Abschluss des Festakts trugen sich der neue Ehrenbürger Horst Vogel, Bürgermeister Jürgen Sommer und DTB-Präsident Hölzl ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. Sommer lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, die Feier für den – nach DFB-Physiotherapeut Klaus Eder – zweiten lebenden Ehrenbürger mit einem Umtrunk zu beenden. Es sei nämlich eine Sache aller Bürger und nicht nur ihrer gewählten Vertreter, der Marktgemeinderäte, Horst Vogel zu feiern. Musikalisch wurde der Festakt von Johannes und Thommy Schädler umrahmt. Sie spielten zum Beispiel Rainhard Fendrichs "Es lebe der Spoat" mit der Variante "Es lebe der Horst".
Text: Bernd Kellermann