Die Landkreis-SPD hat ein bewegtes Jahr hinter sich – und ein bewegtes vor sich. Denn dem Rückblick auf die Bundestagswahl 2017 folgt gleich der Ausblick auf die Landtagswahl 2018. Dies hat die Landkreis-SPD nun – man kann es mittlerweile als Tradition bezeichnen – im Oktober auf der Klausur-Tagung der Kreistagsfraktion zusammen mit dem Kreisvorstand getan.
Als besonderer Gast war diesmal der Generalsekretär der Bayern-SPD, Uli Grötsch, an den Tagungsort in Riedenburg gekommen. Grötsch berichtet, man habe „maximal möglichen Wahlkampf“ gemacht, jetzt sei es aber dringend nötig, aufgrund des doch eher schlechten Ergebnisses die Analysen konstruktiv anzugehen. Klar sei aber auch, dass der Parteivorsitzende Martin Schultz die Rückendeckung der Partei habe. Eine Große Koalition solle es nicht geben, da waren sich die Mitglieder der Landkreis-SPD einig. Die schnelle
Entscheidung des Parteivorsitzenden noch am Wahlabend wurde begrüßt.Nach diesem aufreibenden Wahlkampf steht nun 2018 mit dem Landtagswahlkampf bereits wieder eine spannende Zeit bevor. Grötsch ist dabei auch der politische Wahlkampfleiter, der den Kandidatinnen und Kandidaten zur Seite steht. Die Landtagswahlen waren dann auch intern Thema. Der Kreisverband nominiert hier am 18. Dezember die Kandidatinnen oder die Kandidaten für die Landtags- und die Bezirkstagswahl.
Der Blick der Fraktion und des Kreisvorstandes ging aber auch schon ins Jahr 2019, dann nämlich wird der Kreisverband 100 Jahre alt, auch 25 Ortsvereine im Landkreis können Geburtstag feiern. Neben zahlreichen kleineren Veranstaltungen soll es eine zentrale Feier geben. Man sei stolz auf die lange Tradition der Sozialdemokratie im Landkreis Regensburg, das müsse man gebührend feiern, so Kreisvorsitzender Rainer Hummel, der auch Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag ist.
Im letzten Tagesordnungspunkt der dreitägigen Klausur berichtete Maria Politzka von der Wirtschaftsförderung im Landratsamt über die aktuelle Situation. Der Landkreis sei in der glücklichen Lage zu wachsen. Während andere Regionen Bayerns an Bevölkerung verlieren, sei der Landkreis Regensburg gefragt – dies vor allem auch, weil es Arbeitsplätze gebe. Der Branchenmix in der Region – also eingeschlossen der Stadt – sei gut aufgestellt und daher weniger anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen. Auch die Uni und die OTH sowie die gute verkehrliche Anbindung machten die Region reizvoll. Gleichzeitig aber stehe die Region deshalb vor großen Herausforderungen. Schienen und Straßen müssten ertüchtigt werden, Breitband und Mobilfunk ausgebaut und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Auch die Frage der Existenzgründung sowie der Betriebsnachfolge stelle sich. Ein Flächenmanagement sei nötig, um Nachverdichtungen verträglich zu gestalten. Der Landkreis stehe hier vor großen Aufgaben, die in vielen Bereich nur gemeinsam als Region, also zusammen mit der Stadt Regensburg, bewältigt werden können. Oberstes Ziel müsse es sein, verantwortlich mit den Ressourcen - Luft, Wasser, Boden, Energie, aber auch dem Menschen – umzugehen, so Politzka. Nur so lasse sich die Lebensqualität in der Region erhalten und sogar noch verbessern.
Rainer Hummel dankte alle Referenten und Teilnehmern für die konstruktive Zusammenarbeit. Schon jetzt wurde beschlossen, im Herbst 2018 wieder auf Klausurtagung zu gehen. Erster Punkt auf der Tagesordnung wird dann sicher der Rückblick auf die Landtagswahlen 2018 sein!
Text Ursula Hildebrand