Am Donnerstag, 25. Juli, hat sich der SPD-Ortsverein Donaustauf-Sulzbach bei den Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahlen über ihre Programme informiert Die beiden Direktkandidaten Rainer Hummel (Landtag) und Siegfried Böhringer (Bezirkstag) sowie die Listenkandidaten Ursula Hildebrand (Landtag) und Matthias Jobst (Bezirkstag) stellten ihre Positionen vor.
Böhringer, Bürgermeister in Regenstauf, berichtete, dass er über sein ehrenamtlich Engagement bei der Wasserwacht zur Politik gekommen sei. Dem Bezirk als dritte kommunale Ebene nach Kommune und Landkreis misst er dabei besondere Bedeutung bei. "Viele wissen gar nicht, was der Bezirk alles macht, dass er zum Beispiel im Bereich der Jugendarbeit sehr aktiv ist, Oder dass er wertvolle Kulturarbeit leistet", so Böhringer. Auch die Krankenhäuser des Bezirkes seien sehr wichtig. "Ich will etwas bewegen", sagte Böhringer.
Bezirkstagslistenkandidat Matthias Jobst Alteglofsheim, will vor allem eines: die Nicht-Wähler mobilisieren. Hier müsse man es schaffen, all jene, die nicht zur Wahl gehen wollen, doch noch zu mobilisieren.
Landtagskandidat Hummel aus Kallmünz sieht seine Schwerpunkte in seinen Kindern und in seinem Beruf: Als Vater wünsche er sich ein gutes Bildungssystem und als Fachmann für Umweltfragen bei einem großen Automobilzulieferer setze er auf eine gute Umwelt- und Energiepolitik. In der Bildungspolitik laufe aktuell einiges schief. Bei der Einschulung gehe es vielfach nicht darum, ob ein Kind wirklich geeignet ist, sondern darum, ob eine Klasse bereits voll ist oder ob im kommenden Jahr eine Kind für die Klassenbildung fehle. In der vierten Klasse dann entstehe ein "unmenschlicher" Druck auf die Kinder mit der Frage, welche Schule es nach der vierten Klasse denn sein solle. "Wir reden hier von zehnjährigen Kindern", so Hummel. Einige dieser Kinder hielten dem Druck nicht stand, sie müssten sich sogar in therapeutische Behandlung begeben. "Wir müssen den Kindern mehr zeit geben!" Die Idee der Gemeinschaftsschule, für die die Bayern-SPD wirbt, sei daher der richtige Weg. Hummels Dank ging hier an den Donaustaufer Bürgermeister Jürgen Sommer, der sich seit Monaten für die Umsetzung einer Gemeinschaftsschule im Ort einsetzt. Im Bereich der Energiepolitik vermisst Hummel das echte Konzept der Energiewende. Schwarz-Gelb wolle keine Energiewende, die jetzige Zustimmung sei nur halbherzig. Hummel vermisst beim Thema Energiewende vor allem auch die Frage nach zum Beispiel Wärme und Mobilität. Die Wende alleine auf den Strom zu beschränken, sei der falsche Weg.
Landtagslistenkandidatin Ursula Hildebrand hatte als Donaustauferin ein Heimspiel. Sie sieht ihre Schwerpunkte vor allem bei der Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik sowie bei der inneren Sicherheit. "Da, wo keine Straßen hingehen, da, wo es kein schnelles Internet gibt, da wollen auch keine Menschen leben und da wollen sich keine Firmen ansiedeln", so Hildebrand. Hier seien Investitionen unabdingbar. Im Bereich der inneren Sicherheit sieht sie die größten Probleme auf dem flachen Land, das außerhalb der üblichen Bürozeiten nur sehr schlecht mit Polizeibeamten ausgestattet sind. Es könne nicht sein, dass nachts auf einer Inspektion nur ein oder zwei beamte säßen, die im Zweifelsfall noch nicht einmal erreichbar seien. Ebenso müsse es in den Städten mehr Personal geben.
Bürgermeister Jürgen Sommer und die anwesenden SPD-Mitglieder und Gäste stiegen nach den Vorstellungen mit den Kandidaten in eine lebhafte Diskussion ein. Deutlich wurde, dass die Motivation sowohl im Ortsverein selbst als auch bei den Kandidaten sehr hoch ist. Zahlreicher Veranstaltungen im Landkreis wird es die kommenden Wochen geben. Höhepunkt ist sicher der besuch des Münchner Oberbürgermeisters und SPD-Spitzenkandidaten in Bayern, Christian Ude. Er wird am kommenden Sonntag, 4. August, in Donaustauf erwartet. Ab etwa 15.30 Uhr sind Interessierte eingeladen, im Bürgerhaus bei einer kurzen Veranstaltung inklusive Eintrag ins Goldene Buch dabei zu sein.
Text. Ursula Hildebrand