Wer die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien aufmerksam verfolgt hat, der hat ihn mehrfach in Aktion gesehen, er hat sich um die Verletzten gekümmert und dafür gesorgt, dass die Nationalspieler wieder fit wurden. Am Ende holte die Mannschaft Eders zweiten WM-Titel. Der Markt Donaustauf hat deshalb am Donnerstag, 20. November, Klaus Eder die höchste Auszeichnung, die die Kommune vergeben kann, die Ehrenbürgerwürde, verliehen.
Der "Mann mit den Wunderhänden", der "Wunderheiler", so werde Eder von den Medien bezeichnet, berichtete Donaustaufs Bürgermeister Jürgen Sommer zur Eröffnung des Festaktes im Bürgersaal des Marktes. Die ganze Heimatgemeinde gratuliere Eder "wir sind stolz, dass 'einer von uns' Weltmeister geworden ist".
Die Ehrenbürgerwürde, so Sommer, werde an Personen verliehen, die – laut Duden – "ein besonders geschätztes Mitglied einer Gemeinde" seien. Und genau das sei Klaus Eder. Und trotz aller Berühmtheit sei Eder immer "der Alte" geblieben. Er kenne keinen Feierabend, Tag und Nacht sei er für seine Patienten da – ob prominent oder nicht! Eder sei bodenständig, "ein Mensch mit Charakter". Seit 1988 hat Eder sein Reha-Zentrum in Donaustauf, durch seine Tätigkeit im Spitzensport habe Eder "den Namen seiner Heimatgemeinde in alle Welt getragen". "Du bist ein Botschafter Deiner Heimatgemeinde", so Sommer.
Als besonderen Gast hatte der Markt einen Mann eingeladen, der Eder viel verdankt – seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1990 und somit letztlich den Titelgewinn. Klaus "Auge" Augenthaler berichtete, dass er 1987 gerne zur Reha nach seiner Bandscheiben-OB zu Eder nach Donaustauf gekommen wäre. Sein damaliger Trainer beim FC Bayern habe das aber nicht erlaubt. Und so war Eder jeden Tag von Donaustauf nach München gefahren, um Augenthaler wieder fit zu bekommen. "Er war auch mein Seelenklemptner", sagte Augenthaler. 1990 dann, eigentlich wollte Augenthaler schon aufgeben, sorgte Eder dafür, dass er doch an der Weltmeisterschaft teilnehmen konnte. Letztlich holte Augenthaler mit der Mannschaft den WM-Titel – und das verdanke er Klaus Eder.
Klaus Eder zeigte sich sichtlich gerührt über die Auszeichnung seiner Heimatgemeinde. Donaustauf, das sei die Umgebung und die gute Infrastruktur – und es seien die Menschen: "Bei den Leuten muss man sich einfach wohl fühlen", so Eder. "Es gibt für mich nichts Schöneres als Donaustauf!" Und diese gute Atmosphäre werde auch von seinen prominenten Patienten sehr geschätzt, "hier werden sie nicht dumm angemacht, hier werden sie nicht belästigt", sagt Eder. Donaustauf, das sei seine Heimat, immer, wenn er von seinen Reisen zurückkehre und Donaustauf näher komme, dann "geht mir das Herz auf, dann bin ich angekommen". Alle Angebote, sein Reha-Zentrum in andere Städte zu verlagern, habe er abgelehnt: "Ich möchte diesen Laden nicht in Berlin oder Hamburg haben!" In Donaustauf, da sei er richtig. "Es ist einfach schön, hier zu sein!" mit diesen Worten schloss Klaus Eder.
Landrätin Tanja Schweiger bezeichnete Eder als "Botschafter der Gemeinde, als Botschafter des Landkreises Regensburg hinaus in die ganze Welt". Sein Herz schlage "in und für Donaustauf". Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes und Vizepräsidenten des Deutschen Fußballbundes (DFB), Dr. Rainer Koch, war extra aus München angereist, um Klaus Eder zu würdigen. Eder sei ein "überzeugter Donaustaufer", so werde man "als Marktgemeinde zur Weltgemeinde", richtete er die Worte an Bürgermeister Sommer und die vielen Gäste im Bürgerhaus. Eder sei "eine der Seelen der Nationalmannschaft", so Koch. Und: "Wir haben noch viel vor! 2019 Russland, 2022 Katar!"
Und so wie es aussieht, wird eher tatsächlich noch einige Zeit verantwortlich für die Fitness der Profi-Kicker sein. Die nächste große Chance auf einen Titel gibt es 2016 bei der Europameisterschaft in Frankreich.
Text & Fotos: Ursula Hildebrand