Rund 1.500 Gäste hatten sich am Donnerstag, 17. Mai, im Glöckl-Zelt auf der Regensburger Maidult eingefunden, um ihm zu lauschen – dem designierten Spitzenkandidaten der Bayern-SPD, Christian Ude. Das nutze er gleich für einen Seitenhieb auf den amtierenden Ministerpräsidenten: Zu dem seien nämlich nur 500 Fans zu seiner Facebook-Party in die Nobeldisco gekommen.
Und auch sonst hatte Ude den ein oder anderen Pfeil im Gepäck, den er gekonnt gegen den politischen Gegner abschoss: Er wundere sich ja schon, was für ein "seltsamer Laden die Regensburger CSU" ist. Er finde das nicht normal, was dort passiere, meinte Ude. "Die Regensburger CSU ist eine Schlangengrube, dass man selbst als politischer Gegner schon versucht ist, aufrichtiges Mitleid mit jedem zu empfinden, der da hinein muss!" Und nach eine Pause setze er fort: "Zur Zeit wollen da aber ja mehr raus als rein – verständlicherweise!" Mit Parteiordnungsverfahren die zu bestrafen zu wollen, bei denen der Verdacht bestehe, sie machten "mit dem OB der eigenen Partei gemeinsame Sache", das sei schon sehr fragwürdig. "Haben die nicht alle Tassen im Schrank? Wenn nicht, wär’s auch nicht so schlimm, weil die Zeit der CSU eh zu Ende geht!"
Christian Ude steckte dann die Themen ab, mit denen man sich befassen müsse: Finanztransaktionssteuer: Ja, Betreuungsgeld: Nein, Studiengebühren: Nein, Energiewende: Ja – so lässt sich kurz und knapp zusammenfassen, was Ude bewegt. Wichtigster Grundsatz aber sei, so Ude, nichts zu versprechen, was man nicht halten könne. Die SPD habe hier mit dem Nein zu zwei Prozent mehr Mehrwertsteuer einen Fehler gemacht, "damals sind es dann drei Prozent geworden". Er habe kein "Füllhorn der Versprechungen" dabei, um damit auf Wählerfang zu gehen.
Viele der rund 1.500 Gäste im Glöckl-Zelt zeigten sich im Anschluss an die Rede begeistert: "Fantastisch, super!" – "Das hat mir richtig gut gefallen!" – "Hoffentlich schafft er es!" – solche und ähnliche Sätze waren zu hören. Ude derweil gab sich volksnah und erfüllte die Autogrammwünsche, ehe es auf einen Dultrundgang ging. Und da stand ja noch die Frage im Raum, ob er sich nun einladen lasse von Joachim Wolbergs auf eine Runde "Wilde Maus". Und tatsächlich: Tapfer bestieg Ude gemeinsam mit Wolbergs das Fahrgeschäft. Mit dabei auch Marianne Schieder, Katja Vogel und Rainer Hummel, Norbert Hartl und Dr. Thomas Burger. Selbst die ehemalige Regensburger Oberbürgermeisterin Christa Meier musste mit. Und so, wie es in der Politik mal auf und mal ab geht, drehte der Münchner OB seine Runden in der "Wilden Maus", begleitet von zahlreichen Schaulustigen, die sich das Spektakel vom Boden aus ansahen. Bei der Ankunft wirkten sowohl Wolbergs als auch Ude entspannt, lediglich Norbert Hartl hatte "die Hosen gestrichen voll", wie Wolbergs mit einem Lächeln bemerkte.
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Text & Foto:Ursula Hildebrand