Mit den Worten "unabhängig – erfahren – echt" wirbt der erste Bürgermeister des Marktes Donaustauf, Jürgen Sommer, um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler von Donaustauf und Sulzbach. Vor den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins erläuterte Sommer seinen Anspruch, "unabhängig, erfahren und echt" zu sein, mit Beispielen.
Nach seiner Rede wurde der Amtsinhaber am Donnerstagabend, 18. Juli, als SPD-Kandidat nominiert. In schriftlicher und geheimer Wahl erhielt Sommer ein einstimmiges Votum. In seiner Bewerbungsrede sagte Sommer, dass ihm seine Unabhängigkeit im Amt am wichtigsten ist. Nur deshalb könne er im Marktgemeinderat immer wieder einen parteiübergreifenden Konsens herstellen und so für die Bürger von Donaustauf und Sulzbach "das Beste rausholen". Als erster Bürgermeister sieht sich Sommer vor allem unabhängig von Vorgaben einer Parteizentrale, "sei sie nun in München oder Berlin", sagte er.
Als Beispiel für seine Unabhängigkeit nannte Sommer den Kampf für die Schule in Donaustauf. Wörtlich sagte er: "Wenn ich von den Weisungen einer Parteizentrale abhängig wäre, könnte ich nicht so unabhängig für die Schule in Donaustauf kämpfen" Die Initiative für eine Gemeinschaftsschule in Donaustauf, die auch von den Grünen und Teilen der CSU im Marktgemeinderat getragen wird, habe hohe Wellen geschlagen. "Ich weiß, dass inzwischen sogar Kultusminister Spaenle vom Kampf der Donaustaufer um ihre Schule weiß. Und da bin ich stolz drauf", sagte Sommer. Wichtig sei ihm seine Unabhängigkeit auch bei privaten Interessen, die immer wieder an ihn als Bürgermeister herangetragen werden. Dazu sagte Sommer: "Meine Unabhängigkeit macht es mir zu sagen: Ich will wieder Bürgermeister von Donaustauf werden."
Als weiteren wichtigen Punkt in seiner Bewerbungsrede nannte der Bürgermeister seine Erfahrung. Dazu sagte Sommer: "Ich habe inzwischen 17 Jahre Erfahrung im Marktgemeinderat, davon fast sechs Jahre als Bürgermeister. Diese Erfahrung will ich in der nächsten Wahlperiode gut im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger nutzen." Sommer sagte, er habe in der abgelaufenen Wahlperiode zunächst zwei Großprojekte seines Vorgängers zu einem guten Schluss bringen müssen, den Umbau der Maxstraße und die Sanierung der Burg. Außerdem seien eine Reihe weiterer wichtiger Projekte in Angriff genommen worden. Hier nannte er die seit Jahren notwendige Sanierung des Kanalnetzes, damit weniger Grundwasser in die Rohre eindringt und dann auf Kosten der Donaustaufer in Regensburg "gereinigt" wird.
Als zweiten wichtigen Punkt nannte Sommer den Bau der Kinderkrippe an der Jahnstraße, der fast auf den Euro genau im vorgegebenen Finanzrahmen abgewickelt wurde. "Das soll uns erst einer nachmachen", sagte der Bürgermeister stolz. Letztlich führe Kostenkontrolle bei Bauprojekten wie der Kita dazu, dass die Finanzpolitik des Marktes insgesamt sehr solide ist. Sommer sagte, dass im laufenden Jahr der Schuldenstand auf unter eine Million Euro gefallen ist. "Das ist solide Finanzpolitik – und die will ich weiterführen", sagte Sommer. Mit Stolz erwähnte Sommer auch, dass sich Sulzbach während der vergangenen Jahre sehr gut entwickelt hat und zum Beispiel auf dem Vereinsheim eine Photovoltaikanlage installiert wurde. Die Einnahmen aus dieser Anlage kommen komplett den Vereinen in Sulzbach zugute.
Schließlich erläuterte er in seiner Bewerbungsrede, warum er mit dem Wort "echt" für sich wirbt. "Ich möchte nicht nur den Eindruck erwecken, dass ich mich nicht verbiegen lasse, sondern dass ich wirklich ein 'echter Typ‘ bin mit Ecken und Kanten", sagte er.
Für die neue Wahlperiode kündigte Sommer die Fortführung der erfolgreichen Politik der vergangenen Jahre an. Als Beispiel nannte er den Bau neuer Wohnungen und einer Seniorenwohnanlage in Donaustauf, etwa auf dem seit Jahren brachliegenden "Czech-Gelände" an der Prüllstraße, und die Errichtung eines Supermarkts an der Regensburger Straße. Außerdem wolle er auf kulturellem Gebiet weitere Akzente setzen. Als Beispiel nannte er hier das kulturelle Jahresprogramm "1.100 Jahre Burg Donaustauf", das im nächsten Jahr nach dem Vorbild der Aktion „200 Jahre Thurn und Taxis in Donaustauf“ aus dem Jahr 2012 über die Bühne geht.
Unterstützung bekam Sommer für seine erneute Kandidatur von der SPD-Fraktionsvorsitzender Ursula Hildebrand, die auf der Liste für den Landtag kandidiert, und von Joachim Wolbergs, dem SPD-Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt in Regensburg. Wolbergs sagte in der Versammlung: "Jürgen Sommer – das ist ein neuer Politikstil und den will ich unterstützen. Das ist einer, dem die Menschen vertrauen." Fraktionsvorsitzende Hildebrand überreichte dem 1. Bürgermeister nach seiner Nominierung einen Korb mit Material für den Wahlkampf. Bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass nicht jedes Hilfsmittel ernst gemeint war. Sommer bekam zum Beispiel ein Merkbuch, in dem er Notizen machen kann, einen Red-Bull-Energydrink, Badesalz für ein Entspannungsbad und Taschentücher zum Trocknen der Freudentränen am Wahlabend.
Text: Bernd Kellermann