Der 1. Bürgermeister von Donaustauf, Jürgen Sommer, hat sich vor Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Donaustauf-Sulzbach "hochzufrieden" mit der politischen Arbeit in der Marktgemeinde gezeigt. "Die Bilanz des Engagements für unsere Heimat kann sich wirklich sehen lassen", sagte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins zum Jahresabschluss.
Zu verdanken sei das, so Sommer, "der großen, parteiübergreifenden Mehrheit im Marktgemeinderat, die im abgelaufenen Jahr zum Beispiel die Planungen für eine Gemeinschaftsschule, aber auch den soliden Kompromiss bei der Einrichtung einer Unterkunft für Asylbewerber mitgetragen hat". Als erster Bürgermeister sei er gerade bei diesen beiden wichtigen Sachthemen darauf angewiesen gewesen, dass nicht nur Marktgemeinderäte der SPD, sondern auch der Grünen und der CSU seine Politik stützen. Diese Haltung komme am Ende dem ganzen Gemeinwesen zugute.
Besonders wichtig sei eine besonnene und am Gemeinwohl orientierte Politik im Herbst gewesen, als wegen der Pläne von Marktgemeinderat Karl Schützmeier für die Unterbringung von Asylbewerbern in der Walhalla-Pension die Emotionen hochgingen. Bayernweit sei in diesen Wochen auf die Vorgänge in Donaustauf geschaut worden. Dazu der erste Bürgermeister in seiner Jahresbilanz: "Mir war es ganz wichtig, dass einerseits die Interessen wirklich aller Bürger von Donaustauf zur Geltung kommen und andererseits Donaustauf auf keinen Fall in die rechte Ecke gedrängt wird." Die über 800 Unterschriften von Donaustaufer Bürgern gegen eine Asylbewerberunterkunft in der ursprünglich geplanten Größe hätten geholfen, den Kompromiss im Landratsamt durchzusetzen. Mit der Aufnahme von 25 Asylbewerbern im ersten Jahr zeige sich Donaustauf gastfreundlich und gegenüber verfolgten Menschen hilfsbereit, gleichzeitig würden die Interessen der Anwohner und aller Bürger von Donaustauf berücksichtigt. Sommer zeigte sich dankbar, dass sich inzwischen fast 20 Bürger, darunter der evangelische Pfarrer Tobias Müller, bereit erklärt haben, bei der Betreuung der Asylbewerber zu helfen. Auch werde der Markt im Haushalt 2013 Geld für die soziale Betreuung der verfolgten Menschen einstellen. Der Markt müsse Geld in die Hand nehmen, damit die Asylbewerber ein Mindestmaß an Menschlichkeit erleben könnten. Den Betreiber der Asylbewerberunterkunft, Karl Schützmeier, rief der erste Bürgermeister auf, seinen Worten Taten folgen zu lassen und bei der Betreuung der Asylbewerber engagiert mitzuhelfen, damit keiner der Anlieger Grund zu Klagen habe.
Als kulturellen Höhepunkt des Jahres 2012 stellte der 1. Bürgermeister die Ausstellung "200 Jahre Thurn und Taxis in Donaustauf" heraus. Vor allem die Eröffnung mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis habe Donaustauf in ganz Bayern positive Schlagzeilen und damit eine kaum zu übertreffende Werbung als Fremdenverkehrsort gebracht.
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Marktgemeinderat, Ursula Hildebrand, stellte in ihrer Jahresbilanz den Erhalt des Hauptschulstandorts Donaustauf heraus. Der Aufbau einer Gemeinschaftsschule sei eine Möglichkeit, den Kindern aus Donaustauf und Sulzbach, aber auch aus den umliegenden Gemeinden lange Schulwege zu ersparen. Die sture Schulpolitik der von CSU und FDP geführten Staatsregierung führe letztlich zur Schließung vieler Schulen auf dem flachen Land und werde nach der Landtagswahl im Herbst 2013 auf keinen Fall fortgesetzt, so Hildebrand, die auch SPD-Listenkandidatin ist. Sollte die CSU die Wahl noch einmal gewinnen, dann werde sie auf breiter Front dem Druck der eigenen Kommunalpolitiker nachgeben müssen, die dann ganz offen für ihre Schulen kämpfen würden. Besser sei es aber, so Hildebrand, wenn eine neue Staatsregierung, die von SPD, Grünen und Freien Wählern getragen wird, die Gemeinschaftsschule in Bayern als Wahlmöglichkeit flächendeckend möglich mache.
Mit Blick auf das Jahr 2013 sagte 1. Bürgermeister Sommer, er werde mit ganzer Kraft eine Reihe von wichtigen Maßnahmen anpacken. "Mir kommt jetzt langsam meine Erfahrung aus fünf Jahren Bürgermeister-Arbeit zugute", sagte Sommer. Im einzelnen nannte er die Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau im Westen von Donaustauf. Auch dabei setze er auf parteiübergreifende Zusammenarbeit im Marktgemeinderat, denn nur gemeinsam sei eine solide Ortsentwicklung möglich. Außerdem, so Sommer weiter, sei bei wichtigen Projekten des Marktes im kommenden Jahr das Ziel erreicht, so bei der Burgsanierung, die abgeschlossen werde, und bei der Kinderkrippe, die im Frühjahr eröffnet werde. "Das tut gut", so Sommer, "wenn man die Ergebnisse der Arbeit so greifbar sieht".
Text: Bernd Kellermann