Der Markt Donaustauf erinnert an den Nachkriegsbürgermeister Martin Meindl. Am 20. Todestag, Montag, 6. Oktober, hatte Bürgermeister Jürgen Sommer ein Straßenschild im Baugebiet an der Egelseestraße enthüllt. Hier werden künftige Neubürger nun in der Bürgermeister-Meindl-Straße wohnen. Am Donnerstag, 9. Oktober, folgte dann die Eröffnung der Ausstellung "Martin Meindl – ein Leben für Donaustauf" im Rahmen des kulturellen Jahresprogrammes "1.100 Jahre Burg Donaustauf".
Marktrat Bern Kellermann, der die Ausstellung konzipiert und vorbereitet hatte, schilderte in seiner Eröffnungsrede, wie sich Meindl von 1946 bis 1972 als Bürgermeister für Donaustauf eingesetzt hatte. Zahlreiche Quellen hatte Kellermann "angezapft", unter anderem war es ihm möglich, den Nachlass des Altbürgermeisters zu durchforsten.
"Ich kann jetzt sagen: Martin Meindl war sicher ein Mensch mit Fehlern und Schwächen – wie wir alle. Aber ich kann auch sicher sagen: Er hat sich mit ganzer Kraft, mit Herzblut in schwerer zeit für seine Heimat eingesetzt", so Kellermann. Unter anderem fielen der Bau der neuen Donaubrücke, der Bau der Schule an der Jahnstraße und auch die Entscheidung, auf dem Gelände der Burg einen Friedhof zu bauen. Auch die Parteienlandschaft hat Meindl in Donaustauf geprägt. Er war Gründungsmitglied der CSU, brach später mit seiner Partei und gründete die Freien Wähler. Und auch familiär hat er das politische Gen weitergegeben. Sohn Martin Meindl war lange Jahre Marktrat – und Enkel Markus Meindl führt diese Tradition seit dem 1. Mai 2014 fort.
Donaustaufs Bürgermeister Jürgen Sommer zeigte sich stolz, als Kollege, als Nachfolger eine solche Ausstellung eröffnen zu dürfen. "Ich bin mir sicher, dass Bürgermeister Meindl viele gute Seiten hatte. Ob alle Entscheidungen, die getroffen wurden, immer richtig waren, das konnte man damals nicht wissen, das zeigt erst der Lauf der Zeit", hatte Sommer bei der Enthüllung des Straßenschildes gesagt. Anhand der einzelnen Ereignisse aus den Lebensjahren Meindls von 1905 bis 1994 könne man nun sehen, wie schwer die Zeit war, in der Meindl Verantwortung für die Gemeinde trug.
Landrätin Tanja Schweiger erinnerte an die Parallelen der Nachkriegszeit mit der heutigen Zeit. Meindl hatte nach dem Krieg für die Unterbringung von Flüchtlingen im Markt zu sorgen – und auch heute stehen die Kommunen, unter anderem auch Donaustauf, vor dieser Aufgabe: "Sie waren Vorreiter in Donaustauf", so Schweiger und spielte damit auf die Asylbewerberunterkunft im Markt an.
Die Ausstellung ist noch am Samstag, 18. Oktober, von 14.30 bis 18 Uhr und am Sonntag, 19. Oktober, von 10.30 bis 18 Uhr im Bürgerhaus des Marktes Donaustauf zu sehen.
Text: Ursula Hildebrand