Enge Straßen sorgen in Kommunen immer wieder für Ärger – für Bürgersteige ist kein Platz, Durchfahrtsverbote werden ignoriert, Anwohner fühlen sich nicht sicher. Auch in Donaustauf wird aktuell wieder diskutiert – in der Taxisstraße und in der Burgstraße. Hier gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h in einer „Zone 30“, befahren werden dürfen diese Straßen nur Anlieger. Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Donaustauf-Sulzbach, Marktgemeinderätin Ursula Hildebrand, hat sich am Montag, 14. Juli, vor Ort ein Bild von der Situation gemacht.
„Die Beschilderung ist eindeutig“, sagt Ursula Hildebrand, die sich nicht nur als Kommunalpolitikerin, sondern auch beruflich tagtäglich mit dem Thema Verkehrssicherheit befasst. „Nur Anlieger dürfen von der Ludwigstraße in die Taxisstraße fahren – oder von der Maxstraße in die Burgstraße.“ Doch Anlieger gibt es viele – die Anwohner, die Eltern, die ihre Kinder in den kirchlichen Kindergarten bringen, die Besucherinnen und Besucher der Burg sowie alle, die den Friedhof besuchen oder zur Kirche gehen wollen. Und: Der ein oder andere ignoriert einfach die Beschilderung und nutzt den Weg als Abkürzung von der Ludwigstraße zur Maxstraße oder umgekehrt.
Für die Anwohner zeigt sich so ein gefährliches Bild – die enge Straße lässt kaum ein Ausweichen zu, aus den Häusern oder Gärten kommend stehen Fußgängerinnen und Fußgänger direkt auf der Straße. Für Kinder ist das besonders gefährlich. „Als Kommune haben wir das Problem erkannt und durch den Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung, der in Donaustauf mit der Überwachung des ruhenden und des fließenden Verkehrs beauftragt ist, die Anzahl der Fahrzeuge und die Geschwindigkeiten messen lassen“, schildert Hildebrand. Die Messungen fanden vom 19. bis zum 23. Februar dieses Jahres statt. Zum einen wurde bei der Einmündung der Kantstraße in die Taxisstraße gemessen, hier wurden 1.486 Fahrzeuge gezählt. Zum anderen wurde in der Burgstraße auf Höhe der Hausnummer 8 gemessen. Bei dieser Zählstelle wurden insgesamt 1.919 Fahrzeuge gezählt. Nur wenige Fahrzeuge überschritten dabei die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h – aber: „Schon die erlaubten 30 km/h erscheinen zumindest im oberen Bereich der Taxisstraße sowie im Kurvenbereich der Burgstraße als viel zu schnell“, so die SPD-Vorsitzende. Die Anregung der Anwohner, in diesem Bereich Blitzen zu lassen, müsse man mit dem Zweckverband klären. Eine Änderung der Beschilderung könnte helfen – würde aber zusätzliche Schilder verlangen. „Ein immer größer werdender Schilderwald kann nicht unser Ziel sein“, so Hildebrand. Denn mehr Schilder bedeuten nicht automatisch, dass sich mehr Autofahrerinnen und Autofahrer an die regeln halten.
Beim Ortstermin wird aber auch klar, dass gut abgewogen werden muss, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das unerlaubte Befahren der Taxis- und der Burgstraße zu verhindern. Kontrollen zum Beispiel seien nicht so einfach umzusetzen. Denn: Weder Kommune noch Zweckverband sind berechtigt, Fahrzeuge anzuhalten – dies obliege alleine der Polizei. Hier war in der Juli-Sitzung des Gemeinderates vereinbart worden, dass ein Vertreter der Polizei zu einer der nächsten Sitzungen des Bauausschusses eingeladen wird, um das Thema gemeinsam zu besprechen.
„Wir appellieren an alle Autofahrerinnen und Autofahrer, das Durchfahrtsverbot zu beachten“, so Hildebrand. „Im Straßenverkehr ist gegenseitige Rücksichtnahme zwingend erforderlich. Und: Regeln müssen beachtet und eingehalten werden, damit wir alle sicher unterwegs sein können.“
Text: Ursula Hildebrand