Am 18. September 2017 lud der SPD-Bezirksverband die Delegierten zur Stimmkreiskonferenz 304 ins Gasthaus Krieger in Mariaort ein. Dort wählten die Delegierten jeweils einstimmig Matthias Jobst zum Landtagsdirektkandidaten, Petra Lutz zur Landtagslistenkandidatin, Karl Söllner zum Bezirkstagsdirektkandidaten und Diethard Eichhammer zum Bezirkstagslistenkandidaten.
Die Veranstaltung wurde vom SPD-Bezirksvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Franz Schindler eröffnet. Er räumte ein, dass man sich einen merklich besseren Ausgang der Bundestagswahlen vor drei Monaten erhofft habe. Die SPD dürfe jetzt aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müsse dafür kämpfen, dass die Sozialdemokratie auch in Zukunft im Freistaat für soziale Gerechtigkeit eintreten könne. Im nächsten Jahr wird der Freistaat 100 Jahre alt. Die CSU wolle gelegentlich den Eindruck vermitteln, dass die Erfolge in der Bay. Geschichte ausschließlich auf sie zurückgehen würden. Dem ist natürlich nicht so. Schindler erinnerte an den ersten Ministerpräsidenten Bayerns Kurt Eisner, an den letzten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner und an die vielen engagierten Kommunalpolitiker im Freistaat. Diese dürfe man nicht ausblenden, wenn man von der positiven Entwicklung unseres Bundeslandes spricht. Die Stadtverbandsvorsitzende Margit Wild und der SPD-Unterbezirksvorsitzende Sebastian Koch stellten in ihren Reden heraus, dass der Kreisverband exzellente Kandidaten gefunden hätte. Margit Wild zeigte sich insbesondere von der gelungen Mischung aus erfahrenen Wahlkämpfern und dynamischen Newcomern begeistert.
Sebastian Koch erklärte in seinem Grußwort, dass es für die Partei kein „Weiter so“ geben könne. 20 Prozent im Bund, 15 Prozent Stimmenanteil in Bayern nur noch 23 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätte am 24. September in Kreuz bei der SPD gemacht. Die SPD müsse jetzt einen echten Erneuerungsprozess einleiten. Sie müsse junger, progressiver und glaubwürdiger werden. Der SPD-Kreisvorstand habe das laut Koch erkannt und hätte folglich für die bevorstehenden Wahlen die richtigen personellen Weichen gestellt.
Für den Kreisvorsitzenden Rainer Hummel sei es äußerst logisch, dass der Kreisverband zwei Bürgermeister ins Rennen um die Sitze im Bezirkstag schickt. Die Bezirke seien schließlich die dritte kommunale Ebene in Bayern. Nachdem Karl Söllner und Diethard Eichhammer als Bürgermeister der Landkreis-Gemeinden Brunn und Deuerling längst bewiesen hätten, dass Sozialdemokraten verantwortungsvolle und zukunftsweisende Kommunalpolitik betreiben, sei man als Kreisverband sehr stolz auf die beiden Bewerber.
Auch für die Bewerber um ein Landtagsmandat fand Hummel äußert lobende Worte. Matthias Jobst würde seit Jahren äußert zuverlässig und leidenschaftlich im Kreisvorstand mitarbeiten. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten Margit Wild kenne er zudem die Themen in der Region. Dass mit Matthias Jobst einen überzeugten Sozialdemokraten und smarten Politiker den Delegierten als Landtagsdirektkandidat vorgeschlagen wurde, bezeugte dieser durch eine Vorstellungsrede mit Weitblick. Für den 30-jährigen Politikwissenschaftler aus Alteglofsheim sei die Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt eine der ganz großen Herausforderungen unserer Zeit. Schon in einigen Jahren werde der Bedarf an Facharbeitern in der Industrie spürbar zurückgehen, weil deren Arbeit von Robotern erledigt werden könne. Die Abstiegsängste dieser Arbeiterinnen und Arbeiter dürfe die SPD nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon heute würde ein massives Ungleichgewicht zwischen einzelnen Gesellschaftsschichten existieren. Dagegen wolle er im Landtag ankämpfen. Unterstützen wird in dabei die Hemauer Stadträtin und Kreisrätin Petra Lutz. Besonders wichtig sei ihr die Pflegeversorgung im Land und speziell in der Region. Als Listenkandidaten werde sie zusammen mit Matthias Jobst einen engagierten Wahlkampf hinlegen.
Alle vier Bewerber wurden nach ihren jeweiligen Vorstellungsreden einstimmig gewählt. Das freut vor allem den SPD-Unterbezirksvorsitzenden, zeigt es doch, dass die Partei trotz eines bitteren Jahres 2017 im Bund und der Stadt Regensburg geschlossen in den Wahlkampf ziehen wird.
Text: Sebastian Koch, Foto: Sabrina Wanderer