Die SPD-Kreistagsfraktion im Landkreis Regensburg fordert in einer aktuellen Anfrage an Landrätin Tanja Schweiger eine klare strategische Neuausrichtung der Kommunalen Energie Regensburger Land eG (KERL). Hintergrund ist der Weggang des bisherigen Geschäftsführers Béla Szabó sowie die zunehmende Unsicherheit über die personellen und finanziellen Zukunftsaussichten der KERL.
„Die Gründung der KERL Projekt GmbH war ein richtiger Schritt, um die Energiewende gemeinsam mit Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger voranzubringen“, betont Sebastian Koch, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Doch gerade jetzt, wo erste Projekte in die Umsetzung gehen könnten, braucht es Verlässlichkeit und Schlagkraft – sowohl personell als auch finanziell.“
Die SPD-Fraktion sieht durch den Wechsel in der Geschäftsführung ein Warnsignal für strukturelle Herausforderungen innerhalb der KERL. Trotz gestiegener Mitgliederzahlen und der Aufnahme der Stadt Regensburg in die Genossenschaft bleibe fraglich, ob die KERL ausreichend aufgestellt sei, um größere regenerative Projekte eigenständig umzusetzen.
In ihrer Anfrage zur nächsten Kreistagssitzung am Montag, 21. Juli, formuliert die Fraktion sechs konkrete Fragen zur weiteren Ausrichtung der KERL – darunter zur zeitnahen Nachbesetzung der Geschäftsführung, zur finanziellen Ausstattung sowie zur Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Kommunen in die Projekte.
„Die Energiewende gelingt nur mit starker regionaler Beteiligung und klarer politischer Rückendeckung“, so Koch weiter. „Wir erwarten daher auch vom Landkreis ein klares Bekenntnis zur KERL und zur Vision einer regionalen, demokratisch verankerten Energiewirtschaft.“ Die SPD fordert in diesem Zusammenhang auch eine mittelfristige Strategie, um die KERL in eine ähnlich starke Position zu bringen wie vergleichbare Energiegenossenschaften in anderen Regionen, etwa die NEW eG in der Nordoberpfalz.
SPD-Landratskandidatin Silvia Gross wünscht sich eine Energiewende, die eine Wertschöpfung vorsieht, die genossenschaftlich organisiert und in öffentlicher Hand ist. „Die ursprünglichen Ziele – regionale Wertschöpfung, kommunale Handlungsfähigkeit und Bürgerbeteiligung – dürfen nicht aus dem Blick geraten. Der Kreistag sollte sich hierzu ehrlich machen und gemeinsam mit den Genossenschaftsmitgliedern eine Kursbestimmung vornehmen“, so Koch abschließend.
Text: Ursula Hildebrand